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Ramona, Bewerbungsmappe Modedesign, FH-Trier

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Liebe Ramona, wie bist du auf zu diesem Studiengang gekommen?

Ich war schon immer ziemlich eitel. Als andere Kinder noch die Kleidung, die Mama herausgelegt hatte, trugen, wollte ich schon selbst bestimmen und hab mir bei der Wahl meiner Klamotten nicht reinreden lassen. Schminken wollte ich mich schon in der Grundschule. Man kann sich leicht vorstellen, wie professionell das wohl aussah. Aber solange ich mich schön gefühlt habe, war es mir vollkommen egal, was andere sagten. Kreativ war ich irgendwie schon immer. Ich habe gemalt gebastelt, Bilder aus Zeitschriften ausgeschnitten. Irgendwann habe ich dann einen Weg gefunden meine beiden Leidenschaften zu vereinen: Modedesign!

Hast du dich schon früher, vor dem Studium viel damit beschäftigt?

Mode ist so allgegenwärtig. Man kann sich nicht NICHT damit beschäftigen! Auf der Straße, in der Freizeit, in Filmen. Überall wo ich hingucke, fange ich an zu analysieren, wer was anhat und warum! Ich hab schon immer gerne alles beobachtet, vor allem Menschen und was sie anhaben. Wenn ich einen Raum betrete habe ich mir meistens schnell ein oder zwei Leute ausgesucht, die ich interessant finde und dann denke ich mir irgendwelche Geschichten zu ihnen aus. Außerdem habe ich seit ich denken kann immer irgendetwas gemalt oder gebastelt. Die Liebe zum textilen kam, als meine Mama mir Häkeln beibrachte. Mit 7 hatte ich meinen ersten Schal gehäkelt. Schnell wurden daraus auch Nähen und Stricken und ich kann mir nicht mehr vorstellen ohne das alles zu leben.

Welche Aspekte waren bei der Berufswahl für dich entscheidend?

Ich hab mich nie wirklich bewusst für Modedesign entschieden. Es gibt garantiert bodenständigere Berufsfelder…ich habe einfach so unheimliche Freude daran, Dinge selbst zu schaffen, zu kreieren und den kann ich persönlich in der Mode am besten ausleben, sowohl beim „arbeiten“ als auch in der Freizeit, sie ist einfach immer da und gibt mir meinen kreativen Spielraum. Es scheint mir der einzige Weg für mich zu sein, so sehr ich es auch versuche, ich kann mich in keinem Beruf sehen, der nicht kreativ ist. Das hab ich besonders bei meinem Praktikum in einer Kostümwerkstatt gemerkt. Wenn ich an einer Nähmaschine sitze, fühlt es sich einfach so an, als ob ich angekommen wäre.

Was interessiert dich besonders an deinem Studiengang Modedesign?

Ich brenne darauf, ganz viele neue Techniken zu erlernen. Ich habe einen unerschöpflichen Sprudel an Ideen im Kopf aber oft hapert es an der Umsetzung, sowohl im zeichnerischen als auch im praktischen. Mein absoluter Traum ist es, theoretisch jede Idee, die ich habe, auch praktisch umsetzen zu können. Deshalb habe ich mich für das Studium entschieden.

Wie hast du dir damals dieses Studium vorgestellt?

Früher hatte ich eine ziemlich alberne Vorstellung von dem Berufsfeld.

Mit 11 oder 12 habe ich einen Film über 2 Schwestern gesehen, die ein Praktikum bei einem berühmten Designer machten. Dort saß der Designer den ganzen Tag an seinem Schreibtisch, hat mit wichtigen Leuten telefoniert und ab und zu einen Entwurf an seine Mitarbeiter weitergegeben, die diesen dann umgesetzt haben. Als Kind schien mir das doch ein einfacher Job zu sein. Je älter ich wurde, desto realistischer wurden meine Vorstellungen. Ich bin trotzdem dabei geblieben!

Mit welchen Erwartungen bist du zu unserem Kurs gekommen?

Während meinen Abiturvorbereitungen hatte ich absolut nicht die Zeit und die Nerven um an meiner Eignungsmappe zu arbeiten. Als die Prüfungen dann vorbei waren, saß ich etwas ratlos an meinem Schreibtisch. Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen soll und hatte das Gefühl, das alles nicht gut genug war. Ich wollte vor allem Insiderwissen. Was die Prüfungskommissionen an den Unis wirklich sehen wollen konnte einem scheinbar keiner so richtig sagen. Aber ganz ohne Vorbereitung wollte ich mich den Eignungsprüfungen nicht stellen. Ich wollte auch feststellen, ob ich genug Talent für mein Wunschstudium habe. Im Kurs habe ich dann viele neue Techniken und Materialien kennengelernt und habe es geschafft, das Beste aus mir herauszuholen.

Hat dir der Mappenkurs Modedesign neue Möglichkeiten gezeigt deine Kreativität auszuleben? Wenn ja, kannst du Beispiele nennen?

Definitiv! Im Kurs habe ich vor allem gelernt, wie man an eine Zeichnung herangeht. Früher saß ich mit einem Bleistift vor einem leeren Blatt und hatte Angst einen falschen Strich zu machen. Der Kurs hat mir gezeigt, dass oft viele Skizzen und Verbesserungen nötig sind um zum Wunschergebnis zu kommen, das hat nichts mit fehlendem Talent zu tun. Auch das Spiel mit verschiedenen Materialien hat für mich an Bedeutung gewonnen. Es gibt keine Regeln. Wenn man mit einem bestimmten Material anfängt, muss man nicht nur mit diesem einen Material weitermachen. Wenn man plötzlich eine viel bessere Idee hat, kann man alles noch einmal umschmeißen oder verändern und keine Idee ist zu verrückt. In der Welt der Kreativen ist alles erlaubt!

Konnte der Kurs dir die Angst vor der Eignungsprüfung nehmen?

Zum größten Teil! Zurzeit stehen meine Eignungsprüfungen noch aus und eine gewisse Nervosität bleibt. Aber ich gehe viel positiver an die Sache heran. Ich bin wirklich zufrieden mit der Mappe, die ich im Kurs erstellt habe und habe festgestellt, dass viel mehr in mir steckt, als ich dachte. Das muss ich nur noch der Prüfungskommission zeigen! Außerdem bringt mich jetzt nicht jedes zeichnerische Problem gleich zur Verzweiflung. Es hilft oft, einfach mal tief durchzuatmen und noch einmal ganz genau hinzuschauen.

Was konntest du aus dem Kurs mitnehmen?

Selbstbewusstsein, Erfahrung, Geduld, die Erkenntnis, dass man auch Talent hat, wenn nicht jeder Strich perfekt sitzt und Kontakt zu ganz vielen wunderbaren Leuten.

Woran arbeitest du im Moment?

Mein letztes Projekt war ein Outfit aus ganz ungewöhnlichen Materialien: ein Rock aus CDs und ein Top aus Videoband. Ich habe bis kurz vor Mappenabgabe daran gearbeitet. Alles sollte perfekt sein, denn das ist mit Sicherheit die aufwendigste Arbeit in meiner Mappe. Von Moodboard bis hin zu detaillierten Entwürfen und Fotocollagen. Das Ganze sollte möglichst futuristisch wirken, wie von einer anderen Welt.

Welche Tipps würdest du  Schülern und Schülerinnen bezüglich der Berufswahl geben?

Man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass man eine Möglichkeit findet, Interessen und Fähigkeiten zu vereinen. Wenn ihr einen Traum habt, dann lasst euch da nicht reinreden. Zu kreativen (und auch so ziemlich allen anderen) Berufen haben die meisten eine vorgefasste Meinung, die sie auch gerne ungefragt äußern. Man muss immer bedenken, dass man diesen Job über 40 Jahre ausüben wird. Also lasst nicht jeden Kommentar an euch ran. Wenn ihr nicht ganz sicher seid, welcher Beruf der richtige ist, macht Praktika! Das ist immer die beste Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und man trifft oft Menschen, die wiederum mit ihren Erfahrungen weiterhelfen können. Je mehr Informationen und Eindrücke man sammelt, desto besser kann man sich am Ende entscheiden.

Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Ich hoffe, dass es irgendetwas vollkommen unerwartetes sein wird. Der Beruf bietet so viele Möglichkeiten, ich kann mich gar nicht entscheiden, was davon mir am besten gefällt. Klar wäre jeder gerne der leuchtendste Stern am Himmel. Aber wenn ich die Möglichkeit habe, mit dem, was mir Spaß macht, Geld zu verdienen ist das doch der größte Gewinn, oder?!

Vielen Dank!!!!!

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