Wie bist du zu diesem Studiengang gekommen?
Ich habe bereits ein Studium im Bereich Kommunikation abgeschlossen und Berufserfahrung im Bereich Marketing. Obwohl ich gern in diesem Bereich gearbeitet habe, hat mir auch immer etwas bei der Arbeit mit den „fertigen“ Produkten gefehlt. Ich wollte von Anfang an dabei sein - gestalterisch und konzeptionell.
Hast du dich schon früher, vor dem Studium viel damit beschäftigt?
Durch meine Arbeit im Bereich Marketing, ja, aber eher mit einem peripheren Blick, also aus Marketing- und Vertriebssicht. Jetzt bei der eigentlichen Produktentwicklung dabei zu sein passt perfekt zu mir und zu dem was ich vorher gemacht habe.
Welche Aspekte waren bei der Berufswahl für dich entscheidend?
Für mich geht es vor allem darum meinen Tätigkeitsbereich zu erweitern und die Welt unserer Produkte ganzheitlich zu erfassen. Idee, Konzeption, Umsetzung, Vermarktung, Vertrieb und Nutzung gehören für mich zusammen und sind in Ihrer Gesamtheit ausschlaggebend für den Erfolg. Produkte müssen heute Geschichten erzählen und werden neben ihrem reinen Nutzwert vor allem aus emotionalen Gründen erworben. Man möchte wissen woher sie kommen und was mit ihnen passiert, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Produktdesign heute hat viel mit Verantwortung zu tun und ist immer auch ein Blick in die Zukunft – das reizt mich und macht dieses Berufsfeld so spannend.
Was interessiert dich besonders an deinem Studiengang?
Produktdesign, wie Design allgemein, ist eine Grenzdisziplin, die an viele andere Bereiche anschließt. Für mich sind vor allem die technischen Fächer mit dem Fokus auf Material und Herstellung interessant. In einer Welt in der es schon alles zu geben scheint, sind besonders Innovationen und so auch Materialinnovationen von besonderer Bedeutung. Dieser Bereich ist neu für mich, aber gleichzeitig sehr spannend.
Wie hast du dir damals dieses Studium vorgestellt? Haben sich deine Vorstellungen bewahrheitet?
Da es sich bereits um mein zweites Studium handelt, wollte ich diesmal alles richtig machen und so habe ich mich vorher viel mit den Studienmodellen der einzelnen Hochschulen auseinandergesetzt. Ich war vor Ort, habe viel gelesen und so ein gutes Gefühl bekommen, was zu mir passt und was nicht. Im Nachhinein ist es schwer zu sagen, welche Vorstellungen ich damals hatte, natürlich haben diese sich verändert. Aber ich habe für mich die Erfahrung gemacht, je mehr ich kennen lerne, desto besser gefällt es mir und desto tiefer möchte ich eintauchen.
Mit welchen Erwartungen bist du zu unserem Mappenkurs Produktdesign gekommen?
Ich habe mich parallel zur vollen Berufstätigkeit auf die Mappe und die Eignungsprüfung vorbereitet. Da brauchte ich gezielt Unterstützung und einen festen Rahmen.
Hat dir der Kurs neue Möglichkeiten gezeigt deine Kreativität auszuleben? Wenn ja, kannst du Beispiele nennen?
Ich fand es gut unter Gleichgesinnten zu sein, sich austauschen zu können. Aber vor allem habe ich gelernt mich von Beispielen und Entwürfen anderer Designer inspirieren zu lassen. Die Vorstellung vom genialen Kreativen, der allein an seinen Ideen arbeitet, hat nicht viel mit der Realität zu tun – Design ist Austausch und Teamwork. Sich inspirieren zu lassen, seine eigenen Ideen zu zeigen und mit konstruktiver Kritik weiter zu entwickeln, oder eben auch mal zu verwerfen und neu anzufangen, darum geht es. Das habe ich im Kurs und bei den Mappenberatungen an den Hochschulen gelernt. Das hat mich gut aufs Studium vorbereitet.
Ich fand es gut unter Gleichgesinnten zu sein, sich austauschen zu können.
Konnte der Kurs dir die Angst vor der Eignungsprüfung nehmen?
Die Aufregung und auch eine gewisse Angst bleiben, aber durch den Kurs habe ich mich gut vorbereitet gefühlt. Und ich habe es überhaupt für möglich gehalten zu bestehen, das hat sehr geholfen.
Was konntest du aus dem Kurs mitnehmen?
Der Kurs war nicht nur eine gute Vorbereitung auf die Eignungsprüfung, sondern auch auf das Studium selbst. Im Studium geht es ja vor allem darum sich als Gestalterpersönlichkeit zu finden und den eigenen Ausdruck zu entwickeln. Der Kurs hat dafür eine gute Grundlage geschaffen.
Bist du mit deiner Studienwahl und deinem Studium zufrieden?
Ja, ich bin sehr zufrieden und fühle mich sowohl in dem Bereich als auch in meinem Studiengang gut aufgehoben. Ich studiere in Aachen Produktdesign und mir gefällt hier sehr, dass die ganze Bandbreite des Produktdesigns angeboten wird. Einzelanfertigungen, Kleinserien bis hin zur Massenproduktion – in allen Bereichen kann man Erfahrungen sammeln. Aber auch die Entwicklung von Raumkonzepten für Ausstellungen, Messen und Stores gehören zum Ausbildungsportfolio.
Welchen Bereich deines Studiums findest du besonders spannend?
Im Bereich der Grundlagen gefällt mir, wie wir lernen zu neuen Formen zu finden oder auch wie wir uns intensiv mit Materialien auseinander setzen. Wie sich aus Regelmäßigkeiten oder Vorhandenem neue und spannende Formen finden und ableiten lassen. Oft reicht die Modifikation einzelner Aspekte oder Parameter und etwas ganz Neues entsteht. Und das die besten Ideen oft erst im Prozess kommen.
Welches Projekt fandest du in deinem Studium bisher am interessantesten?
Ich stehe ja noch am Anfang des Studiums und viele Projekte werden erst noch folgen. Wir hatten ein Re-Produktions-Projekt, das hat mir sehr gut gefallen. Neben den eigenen Ergebnissen ist es auch spannend zu sehen, was die anderen aus der gleichen Aufgabenstellung machen. Und es ist toll am Ende eines Projektes den eigenen Prototypen in den Händen zu halten.
Woran arbeitest du im Moment?
Ich möchte neben den aktuellen Studienprojekten auch an eigenen Projekten arbeiten oder Studienprojekte weiterverfolgen. Derzeit baue ich eine Kleinserie meines Rohrschellen-Weinregals „Schelllotte“ zusammen mit meinem Vater in der heimischen Werkstatt. Dieses ist in einem Grundlagenprojekt zum Thema Re-Produktion entstanden. Für mich ist es wichtig gerade die ersten Projekte spielerisch anzugehen und eben auch weiterzuverfolgen.
Welche Tipps würdest du Schülern und Schülerinnen bezüglich der Berufswahl geben?
Den eigenen Wünschen vertrauen und nicht dem Rat der Berufsberaterin. Sich ernsthaft über den Wunschberuf informieren: lesen, recherchieren, vor Ort sein, sich mit verschiedenen Menschen unterhalten die im Wunschberuf arbeiten.
Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Ich arbeite zusammen mit einem oder mehreren Partnern in unserem eigenen Studio. Wir entwickeln nicht nur Design für unsere Kunden, sondern auch unsere eigenen Projekte von der Idee bis zur Umsetzung.
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