Wie zeichnet man realistische Porträts?
Das hängt von deinem Stil und deiner Erfahrung ab. Bleistift und Kohle sind ideal für Anfänger, während Aquarell und digitale Medien mehr Übung erfordern. Wichtig ist, dass du regelmäßig übst und verschiedene Techniken ausprobierst, um herauszufinden, was am besten zu dir passt!
Worauf kommt es beim Porträtzeichnen an? Wie beginne ich richtig?
1. Die richtige Vorbereitung
- Passende Bleistifte wählen: Verwende harte Bleistifte (H, HB) für feine Linien und weiche (2B–8B) für Schatten.
- Papier mit feiner Körnung: Glattes Zeichenpapier (z. B. 120–180 g/m²) eignet sich gut für feine Details.
- Hilfsmittel bereitlegen: Knetradierer für weiche Korrekturen, normales Radiergummi für präzise Fehlerkorrekturen, Papierwischer oder Wattestäbchen für weiche Schattierungen.
2. Grundstruktur & Proportionen erfassen
- Hilfslinien zeichnen:
- Eine ovale Kopfform als Basis skizzieren.
- Eine senkrechte Linie für die Gesichtsmitte und eine waagerechte Linie für die Augenhöhe.
- Proportionen beachten:
- Die Augen liegen in der Mitte des Gesichts.
- Der Abstand zwischen den Augen entspricht etwa der Breite eines Auges.
- Die Nase endet etwa auf halber Strecke zwischen Augenlinie und Kinn.
- Der Mund befindet sich etwa auf zwei Dritteln der Strecke zwischen Nase und Kinn.
- Leicht und locker vorzeichnen: Zeichne erst mit sanftem Druck, um Korrekturen zu erleichtern.
3. Die Details ausarbeiten
- Augen: Zeichne zuerst die Augen, da sie den Ausdruck bestimmen. Achte auf Reflexionen im Auge und betone die Augenlider für Tiefe.
- Nase: Verwende weiche Schattierungen, um die Form zu modellieren – vermeide harte Umrisse.
- Mund & Lippen: Die Oberlippe ist meist dunkler als die Unterlippe. Zeichne die Mundwinkel sanft, um einen natürlichen Ausdruck zu erhalten.
- Ohren & Haare:
- Ohren sollten proportional zur Augenhöhe und Nasenspitze liegen.
- Haare bestehen aus Strähnen, nicht aus einzelnen Linien – nutze weiche Schattierungen für Volumen.
4. Licht & Schatten setzen
- Lichtquelle festlegen: Bestimme, aus welcher Richtung das Licht kommt.
- Weiche Übergänge schaffen: Verwende Papierwischer oder Wattestäbchen, um Schatten zu verblenden.
- Höhepunkte mit Radierer herausarbeiten: Besonders an Stirn, Nase, Lippen und Wangenknochen.
5. Feinheiten & Kontraste ausarbeiten
- Kontraste verstärken: Betone dunkle Schatten an den Augen, unter der Nase und am Hals.
- Feine Linien vermeiden: Realistische Porträts wirken besser mit weichen Übergängen als mit klaren Umrissen.
- Blick für Details schärfen: Achte auf individuelle Merkmale wie Falten, Sommersprossen oder Hautstruktur.
6. Letzte Korrekturen & Feinschliff
- Abstände und Formen prüfen: Halte das Bild zwischendurch auf Abstand oder fotografiere es, um Fehler zu erkennen.
- Feine Härchen & Highlights setzen: Nutze einen Radierer für Lichtreflexe in Haaren und Augen.
Hier geht es zum Video:
youtu.be/c2cSHyRR3Xc