Von der ersten Skizze zur Mappe – so wurde Emmas Prozess sichtbar
Der Anfang: Emmas Ordner war ein wilder Mix aus sportlichen Coupés, Interieurs, Reifenstudien, Lichtreflexen, Menschen in Bewegung und Materialtests. Gut – aber unlesbar. In der ersten Kurssession machten wir zwei Dinge: a) Wir formulierten Emmas Kernfrage („Wie kann Form Vertrauen erzeugen?“). b) Wir strukturierten ihr Material in drei Projekte statt 40 Einzelblättern.
Projekt 1 – „Warm Welcome“ (Exterieur & Ergonomie)
- Kontext: Einstiegssituation bei Kälte, Nacht, Regen. Nutzer:innen sollen „sicher“ einsteigen.
- Prozess: Mini-Storyboards zur Annäherung, Lichtleitstudien (Scheinwerfer/Umfeld), Griffformen aus Knete, 12 Silhouettenvarianten, 3 endgültige Formvorschläge.
- Ergebnis: Eine weiche „Schulterlinie“ mit subtiler Luminanzführung, ein Griff mit Daumenmulde, der blind ertastbar ist; Seitenverlauf als „Einladung“.
- Reflexion: Warum Variante C? Weil sie den kürzesten Bewegungsweg und die beste taktile Orientierung bot.
Projekt 2 – „Moving Nest“ (Interieur & Stimmung)
- Kontext: Innenraum als Schutzraum, nicht als Cockpit.
- Prozess: Materialcollagen (Filz, Holzfurnier, Rezyklate), Lichtstimmungen (Dämmerung, Stadt, Land), Sitzproben mit Kartonmodellen, Perspektivtests.
- Ergebnis: Eine Interieur-Szenerie mit gedimmten Zonen, weichen Übergängen, klarer Mittelkonsole; HMI-Studie: weniger Displays, mehr „Ambient Prompts“.
- Reflexion: Reduktion senkt kognitive Last – deshalb Fokus auf Haptik & Licht statt UI-Feuerwerk.
Projekt 3 – „City Flow“ (Mikromobilität & System)
- Kontext: Letzte Meile in der Stadt: Regen, Bordsteine, wechselnde Beladung.
- Prozess: Nutzerbeobachtungen (Fotos, Notizen), 20 Gestenzeichnungen, 5 Kinematik-Prinzipien, 3 Klappmechaniken, Materialtests (Alu/CFK/Rezyklat).
- Ergebnis: Ein modulbarer Lasten-Scooter mit intuitiver Griff-Geometrie, variabler Ladefläche und einrastender Vordergabel.
- Reflexion: Warum keine Vollverkleidung? Luftwiderstand + Wartung + Gewicht – Entscheidung dokumentiert.
Was Pforzheim wirklich sehen will:
- Prozesssichtbarkeit. Nicht nur die „schöne“ Tafel, sondern warum diese Tafel so wurde.
- Eigenständigkeit. Alltag statt Pinterest. Eigene Fotos, Skizzen, Modelle.
- Skizzenbuch-Auszüge. Roh, datiert, ungeschönt – denn sie zeigen deine Art zu sehen.
Dramaturgie. Von Frage zu Entscheidung – in 6–8 Seiten pro Projekt erzählbar.
Mehr dazu: Stories & Inspiration – Beispiele erfolgreicher Mappen
Eignungsprüfung Pforzheim – Zweifel, Training, Umsetzung
„Bin ich gut genug?“ – der innere Soundtrack
Emma war stark im Skizzieren, unsicher im Digitalen. Unser Ansatz: Ritual statt Mythos. Statt „Am Wochenende 12 Renderings“ gab es tägliche Kurzsprints:
- 10 Silhouetten in 10 Minuten (Marker/Brushpen).
- 3 Interieur-Stimmungen in 15 Minuten (Gouache/Procreate).
- 20 Gestenzeichnungen „Menschen beim Einstieg“ (je 45–60 Sekunden).
Die Regel: keine Bewertung direkt nach dem Sprint. Erst am nächsten Tag markieren, was trägt.
Prüfungssimulation – realistisch, nicht heroisch
Wir simulierten Aufgaben, wie sie in Pforzheim typisch sind: Themen, Zeitdruck, Materialbegrenzung. Beispiel: „Entwickle ein Fahrzeugkonzept für nächtliche Pflegekräfte – sicher, leise, empathisch.“
- Mindmap (3–5 Min.)
- 12 Mini-Skizzen (8–10 Min.)
- 3 Richtungs-Varianten (15–20 Min.)
- Entscheidung + Perspektivskizze (30–40 Min.)
- 90-Sekunden-Pitch (Wozu? Für wen? Warum diese Form?)
Diese Abfolge trainiert Handlungsfähigkeit – und genau die entscheidet in der Eignungsprüfung.
Blockaden lösen – psychologisch klug
- White-Page-Angst: Mit „schmutzigem“ Papier starten (Vorzeichnungen, graues Aquarell), um Perfektionsdruck zu senken.
- Vergleichs-Falle: Eigene Referenz definieren (Gestern ↔ Heute), nicht Instagram.
- Entscheidungsmüdigkeit: „Zwei-Drittel-Regel“: 2/3 der Zeit für Exploration, 1/3 für Commit & Clean-up.
Ergebnis: Emma ging nicht „ohne Angst“, aber mit System in die Prüfung. Und System schlägt Gefühlsschwankungen.
Mehr dazu: Mappenkurse – Übersicht & Termine (Akademie Ruhr)
Warum unser Mappenkurs deine Chancen erhöht
Ein Mappenkurs Transportation Design ist bei uns kein „Zeichenkurs“, sondern ein Entscheidungstraining: beobachten, strukturieren, priorisieren, erzählen. Für Pforzheim brauchst du genau das – lesbare Denkwege.
So arbeiten wir mit dir
- Diagnose & Zielbild: Wo liegt dein Schwerpunkt (Exterieur/Interieur/Mikromobilität/HMI)? Welche Stärken sieht man jetzt schon?
- Projektbau statt Chaos: 2–4 Projekte mit klarer Frage. Pro Projekt: Kontext → Prozess → Entscheidung → Ergebnis → Reflexion.
- Prozess-Sichtbarkeit: Varianten müssen rein: Formstudien, Proportionen, Kanten, Licht, Haptik – jeweils kurz begründet.
- Prüfungssimulation: Realistische Aufgaben unter Zeit und Materialdruck – bis der Ablauf sitzt.
- Pitch-Training: 90 Sekunden, drei Sätze, klare Verben. Kein Buzzword-Bingo.
- Präsentation & Export: Scans/Fotos (300 dpi, Tageslicht/Softbox), ruhige Typo, Weißraum, PDF-Logik, Dateinamen – pro Projekt eine „Ankerseite“.
Testimonial
„Ich dachte, ich bräuchte nur bessere Renderings. Im Kurs habe ich verstanden, dass Pforzheim Entscheidungen sehen will. Meine Mappe wurde zur Geschichte – mit zwei starken Prozessseiten vor jeder finalen Tafel. In der Prüfung wusste ich, was ich in welcher Reihenfolge tue. Ergebnis: Einladung, Zusage. Ohne den Kurs hätte ich mich verlaufen.“
— Emma, Aufnahme Transportation Design Pforzheim 2024
Unsere Erfahrung ist dabei stabil: In den letzten Jahren erzielten unsere Teilnehmer:innen eine Erfolgsquote von 99 % bei Bewerbungen um Studienplätze (Mappe + Eignungsprüfung) – weil sie sichtbar machen, was Prüfer:innen tatsächlich suchen: Haltung, Prozess, Lesbarkeit.
Mehr dazu: Jetzt Platz im Mappenkurs Transportation Design sichern – begrenzte Gruppengröße
Tipps – was Emmas Mappe stark gemacht hat
- Frage zuerst. Jede Strecke begann mit einer klaren Leitfrage.
- Zwei Prozessseiten vor jeder Endtafel. Varianten & Begründungen.
- Skizzenbuch roh zeigen. Datierte Beobachtungsseiten, keine „Beauty-Retusche“.
- Weißraum zulassen. Lesbarkeit > Deko.
- Material/Format begründen. Warum Marker, warum A3, warum dieser Blickwinkel.
- Pitch üben. Drei Sätze: Ziel – Maßnahme – Ergebnis.
- Sprints trainieren. Handlungsfähigkeit schlägt Perfektionismus.
Fehler vermeiden – die No-Gos der Jury
- Pinterest-Kopien statt eigener Beobachtung.
- Nur Endprodukte, keine Zwischenschritte.
- Überladung: jede Seite „voll“.
- Unsaubere Digitalisierung: Farbstich, Schatten, schiefe Perspektive.
- Last-Minute-Mappen ohne Kuration.
Mini-Cases aus dem Kurs – kurz & lehrreich
- „Noah – zu viele Supersportler“: 35 Seiten nur Exterieur-Hochglanz. Lösung: 2 Interieurseiten + 1 Ergonomie-Demo (Griff, Sitzprobe) – plötzlich Mensch im Mittelpunkt. Einladung.
- „Leyla – perfekt digital, schwach analog“: Ergänzt um Marker/Brushpen-Studies, Materialproben, reale Fotos vom Modellbau. Ergebnis: Mappe wirkt „geerdet“. Zusage.
- „Nina Sophia – Angst vor Perspektive“: Täglich 15-Min.-Körper-im-Raum-Übungen, danach Interieur-Perspektive mit einfachen Fluchtlinien. Sprung in Lesbarkeit.
Der mentale Part – was man nicht sieht, aber spürt
- Ritual statt Rausch: jeden Tag 30–60 Minuten.
- „Zwei-Drittel-Regel“: erst explorieren, dann committen.
- Selbstgespräch upgraden: „Was lernt die Jury über mich, wenn sie diese Seite sieht?“ statt „Ist das schön genug?“
- Fehler als Kompetenz: verwarfene Wege dokumentieren → Entscheidungskompetenz.
Was du sofort tun kannst (48-Stunden-Plan)
- Skizzenbuch scannen/fotografieren: 6–8 Seiten auswählen, datiert, roh.
- Eine Projektstrecke kuratieren: Frage, 2 Prozessseiten, 1 Ergebnistafel, 1 Reflexion – fertig erzählen.
- 90-Sekunden-Pitch schreiben: Ziel – Maßnahme – Ergebnis.
- Fremdtest organisieren: 5-Min.-Durchlauf, 3 Klarheitsfragen, 1 Änderung umsetzen.
- Beratung buchen: individuelles Feedback spart Wochen – und Nerven.
Kleine Gruppen, persönliche Betreuung – sichere dir jetzt deinen Platz im Mappenkurs Transportation Design.
FAQ – kurz, konkret, Pforzheim-orientiert
Wie viele Arbeiten gehören in die Mappe?
Erfahrungsgemäß 20–30 Arbeiten, verteilt auf 2–4 Projekte plus Skizzenbuch-Auszüge. Qualität und Lesbarkeit sind wichtiger als die Zahl.
Muss ich nur Autos zeichnen?
Nein. Pforzheim sucht Mobilitätsdenker:innen. Interieur, Mikromobilität, HMI, Ergonomie – zeig Breite mit Fokus.
Sind digitale Renderings Pflicht?
Sie helfen – sind aber kein Muss. Wichtiger ist, warum eine Form entsteht. Marker, Gouache, Clay, Kartonmodelle – alles valide, wenn begründet.
Wie wichtig ist das Skizzenbuch?
Sehr. Es belegt Beobachtung und Tempo. 2–4 Doppelseiten roh integrieren.
Wie bereite ich die Eignungsprüfung vor?
Mit Sprints unter Zeitdruck: Mindmap → 12 Mini-Skizzen → 3 Varianten → 1 Entscheidung. Pitch trainieren.
Wie hoch sind meine Chancen mit Kurs?
Unsere Teilnehmer:innen erzielten in den letzten Jahren 99 % Erfolgsquote (Mappe + Eignungsprüfung). Der Hebel: Prozesssichtbarkeit + Kuration + Prüfungssimulation.