Mappenkurse

Eva & HS Mainz: Mappe und Eignungsprüfung Innenarchitektur

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Als Eva im September ihr neues Skizzenbuch aufschlug, stand auf der ersten Seite nur ein Satz: „Wie fühlt sich Raum an, wenn man nach Hause kommt?“ Keine ausgearbeiteten Grundrisse, keine schicken Renderings – nur eine Frage. Drei Monate später hat sie die Eignungsprüfung Innenarchitektur an der Hochschule Mainz bestanden. Dieser Beitrag erzählt ihren Weg – radikal praxisnah, ohne Pinterest-Kopien, mit echten Übungen, Rückschlägen, Prozessseiten und den Strategien, die den Unterschied machen.

Innenarchitektur an der HS Mainz bedeutet, künstlerische, konzeptionelle und konstruktive Methoden miteinander zu verweben – und das semesterweise in projekthaften Aufgabenreihen zu trainieren. Genau diese Verbindung von Entwurf, Material, Konstruktion, Medientechnologien und Theorie prägt das Studium; sie prägt auch die Erwartungen an Mappe und Prüfung. Wer überzeugen will, zeigt Haltung und Prozess – nicht nur schöne Bilder.

Von der ersten Idee zur Mappe – Evas Start ohne Ballast

Bauchgefühl in eine Frage verwandeln. Evas Grundthema „Ankommen“ war erst diffus. Im Mappenkurs haben wir es schärfer gefasst: Wie kann Innenarchitektur Übergänge gestalten – vom Draußen ins Drinnen, vom öffentlichen in den privaten Raum? Das Ziel war nicht „fertige Bilder“, sondern eine Untersuchung, die sich über mehrere Seiten erzählt: Kontext → Prozess → Entscheidung → Ergebnis → Reflexion.

Skizzenbuch als Motor. Statt sofort „finale“ Räume zu zeichnen, hat Eva zwei Wochen lang ausschließlich beobachtet: Türzonen, Lichtinseln, Geräusche, Taktilität. Im Café: Notiz zur Akustik. Im Treppenhaus: Schattenkanten fotografiert. Zu Hause: 1-Minuten-Grundrissskizzen in Serie. Jede Seite datiert, jeder Eintrag mit 1–2 Sätzen Kontext. Dieser Rohstoff floss später in drei Projektstrecken ein:

Projekt 1 – „Ankommen“ (Eingangszonen & Schwellen):

  • Kontext: fünf dokumentierte Eingangsbereiche (Altbau, Student*innenwohnheim, Praxis, Büro, Souterrain).
  • Prozess: Maßskizzen, Lichtverlauf (morgens/abends), Materialproben (Kokosfaser, Metall, MDF, Stoff), Nutzerwege als Liniengrafik.
  • Varianten: Drei Schwellen-Typologien (visuell, haptisch, akustisch).
  • Entscheidung: Kombinierte Schwellenführung – leiser Bodenwechsel + warmes, niedriger situiertes Lichtband.
  • Ergebnis: 1:20-Detail der Übergangsleiste, Lichtstudie (Fotos), Explosionsskizze.
  • Reflexion: Warum Version B? – „Bestes Zusammenspiel aus Orientierung, Ruhe, Witterungsrobustheit.“

Projekt 2 – „Licht als Gastgeber“ (Wohnküche 22 m²):

  • Kontext: WG-Raum mit L-Küche, Nordfenster, heterogener Nutzung.
  • Prozess: Layering-Studien: Basislicht, Funktionslicht, Stimmung. Farb- und Materialtests: Linoleum, gebeizte Fichte, Sandfarbe.
  • Varianten: Drei Deckenschemata (Schienen, Inseln, Randaufhellung); Schattenwürfe auf Tischplatte mit Papiermodellen.
  • Entscheidung: Zweistufige Deckeninsel + dimmbare Linienleuchten; helles „Lichtbecken“ über Tisch.
  • Ergebnis: Perspektive 2-Punkt, isometrisches Lichtdiagramm, Materialtafel.
  • Reflexion: „Reduktion auf zwei Lichtstimmungen senkt visuelle Hektik – Wirkung: ruhige, einladende Mitte.“

Projekt 3 – „Raum für Fokus“ (temporärer Lernraum in der Bibliothek):

  • Kontext: Lärmspitzen, wechselnde Gruppen, begrenztes Budget.
  • Prozess: Schallmessung (Smartphone), Piktogramme, Stoffproben (Absorption), Stellwandskizzen, Sitztests mit Kartonmodellen.
  • Varianten: Drei Zonierungsprinzipien (Boxen, Lamellen, halbtransparente Vorhänge).
  • Entscheidung: Textil-Lamellen + mobile Tische; Grundmodul 90 × 180 cm, Raster 60 cm.
  • Ergebnis: Axonometrie mit Modulraster, Nutzerszenen (Skizzen), Kostenrahmen-Notiz.
  • Reflexion: „Lamellen statt Boxen = Flexibilität + visuelle Weite.“


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Prüfungsvorbereitung – Eignungsprüfung Innenarchitektur realistisch trainieren

Was HS Mainz prüft. Für den Bachelor Innenarchitektur gibt es eine künstlerisch-gestalterische Eignungsprüfung. Der Prozess umfasst die Portfolioprüfung/Mappenabgabe mit festen Abgabefenstern (z. B. 15.04.–01.05. für das Wintersemester; 15.10.–01.11. für das Sommersemester, digital) sowie eine eigentliche Eignungsprüfung. Die Hochschule kommuniziert Fristen und Verfahrensschritte auf der offiziellen Seite: (hs-mainz.de)

Aus der Satzung zur Eignungsprüfung geht hervor: Für den Bachelor Innenarchitektur setzt sich das Gesamtergebnis aus schriftlicher und mündlicher Prüfung zusammen (1:1 gewichtet). Das dokumentiert zweierlei: Ideen unter Zeitdruck sichtbar machen und sie mündlich begründet vertreten zu können.

Was viele wissen wollen:

  • „Wie viele Arbeiten brauche ich?“ – Antwort: Qualität > Menge; kuratierte Projekte zählen.
  • „Skizzenbuch zeigen – ja oder nein?“ – Unbedingt: Originalität und Beobachtung sind Kernsignale.
  • „Muss ich perfekt rendern?“ – Nein. Lesbare Raumideen + Materialien + Licht > Shader-Effekte.
  • „Wie sehen Aufgaben aus?“ – Häufig Begriffe/Raumthemen, Storyboards, Licht-und Materialfragen; Variationsfähigkeit wird bewertet (Trainingsbeispiel unten).

Evas Prüfungstraining (so haben wir geübt):

  1. Themensprints (20–40 Min.): Begriff „Übergang“ 12 Skizzen in 8 Min., 3 Varianten in 15 Min., 1 Entscheidungsskizze in 10 Min.
  2. Material-& Licht-Simulation: Kartonmodelle 1:20, LED-Streifen, Stoffproben; Wirkung fotografisch dokumentieren.
  3. Zeitdruck & Pitch: 60–90 Min.-Aufgaben enden mit 90-Sekunden-Pitch (Ziel – Maßnahme – Wirkung).
  4. Mündliche Prüfung üben: Einwurffragen antizipieren: „Warum Lamellen statt Boxen?“, „Wie löst du Reinigbarkeit?“

Story: „Der weiße-Blatt-Moment“
Zwei Wochen vor der Prüfung blieb Eva bei einer Aufgabe hängen: „Raum für Begegnung“. Statt zu skizzieren, beschrieb sie drei Begegnungs-Archetypen (zufällig – geplant – intim) mit je zwei Raumprinzipien (offen/geschlossen, hell/gedimmt). Danach entstanden wie von selbst Szenen-Skizzen, keine Einzelmöbel. Lektion: Begriffe klären → Prinzipien notieren → erst dann zeichnen.

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Warum unser Mappenkurs deine Chancen erhöht

Nicht nur besser zeichnen – besser entscheiden. Gute Mappen scheitern selten am Talent, häufiger an Dramaturgie, Prozesssichtbarkeit und Präsentation. Unser Ansatz: Wir bauen mit dir Projekte statt Blättersammlungen, trainieren Varianten und übersetzen Gefühle in räumliche Prinzipien. Das Ergebnis ist eine Mappe, die in 5 Minuten lesbar ist – und im Gespräch trägt.

So arbeiten wir konkret mit dir:

  • Diagnose & Zielbild: Welche Stärken sind schon sichtbar (Materialgefühl, Licht, Narrative)? Für welche HS-Profile (z. B. Mainz) passt du?
  • Projektbau statt Chaos: Pro Projekt 6–8 Seiten: Kontext, Prozess, Entscheidung, Ergebnis, Reflexion.
  • Prozess zeigen: Vor jede Finaltafel zwei Prozessseiten – Varianten, Material, Licht, Nutzerweg.
  • Prüfungssimulation: Zeitfenster 60–120 Min., Materialbegrenzungen, 90-Sekunden-Pitches.
  • Mentale Werkzeuge: Rituale gegen Perfektionismus, Entscheidungstechniken („2/3-Regel“: erst explorieren, dann committen).

 

„Ich dachte, meine Mappe braucht nur mehr ‚Wow‘. Im Kurs habe ich gelernt, Entscheidungen sichtbar zu machen – mit Prozessseiten, Materialproben und klaren Begründungen. In der Prüfung konnte ich ruhig erklären, warum ich mich wofür entschieden habe. Ergebnis: Mappe angenommen, Eignungsprüfung Innenarchitektur bestanden. Ohne den Kurs hätte ich mich verlaufen.“
Eva, Aufnahme HS Mainz 2025

Unsere interne Auswertung zeigt: In den letzten Jahren lag die Erfolgsquote unserer Teilnehmer:innen bei 99 % (Mappe + Eignungsprüfung, mehrere Studiengänge). Der Hebel sind System & Feedback, nicht „endlich perfekte Renderings“.

 

Hier findest du mehr über: Mappenkurs Innenarchitektur – Kursinhalte

Tipps & Fehler vermeiden – kompakt und praxisnah

9 Profi-Tipps für deine Mappenvorbereitung Innenarchitektur

  1. Frage vor Form: Jede Strecke beginnt mit einer Leitfrage (Wozu?).
  2. Skizzenbuch täglich: Beobachtungen, Licht, Wege, Geräusche – datiert.
  3. Variantenpflicht: Mindestens drei Richtungen entwerfen, eine begründet wählen.
  4. Prozessseiten fix: Zwei Seiten Prozess vor jeder Finaltafel.
  5. Weißraum nutzen: Lesbarkeit > Dekoration.
  6. Material fühlen: Proben kleben, Fotos vom Modell – haptisch argumentieren.
  7. Zeitdruck üben: 60–90-Min.-Sprints + 90-Sek.-Pitch.
  8. Digitalisierung ernst nehmen: 300 dpi, neutraler Hintergrund, Tonwerte prüfen.
  9. Fremdtest: 5-Min.-Lesbarkeit mit Außenstehenden – verstehen sie dein Projekt?

5 Fehler, die dir sofort Auswahlpunkte kosten

  • Pinterest-Kopien statt eigener Beobachtung.
  • Nur Endprodukte, keine Zwischenschritte.
  • Überladene Seiten ohne Struktur.
  • Schludrige Scans/Fotos, Farb-/Schattenstiche.
  • Last-Minute-Mappe ohne Kuration.


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FAQ – häufige Fragen zur HS Mainz & zur Eignungsprüfung Innenarchitektur

Wie viele Arbeiten gehören in die Mappe?
Orientier dich an Qualität und Projektlogik. Erfahrungswert: 2–4 Projekte à 6–8 Seiten + Skizzenbuch-Auszüge. (Die HS Mainz prüft projektorientiertes Arbeiten; offizielle Anforderungen und Fristen siehe HS-Seite.) (hs-mainz.de)

Wann sind die Abgabefristen?
Beispiel: Für das Wintersemester lag die digitale Portfoliophase zuletzt im Zeitraum 15. April – 1. Mai, für das Sommersemester 15. Oktober – 1. November (Stand: offizielle News/„How to apply“/Bewerben-Seite). Prüfe die aktuellen Termine rechtzeitig. (hs-mainz.de)

Wie ist die Eignungsprüfung gewichtet?
Für den Bachelor Innenarchitektur wird das Gesamtergebnis aus schriftlicher und mündlicher Prüfung im Verhältnis 1 : 1 gebildet. Das unterstreicht: Idee und mündliche Begründung zählen gleichermaßen. (hs-mainz.de)

Gibt es formale Hinweise zur digitalen Mappe?
Ja. In einem offiziellen PDF finden sich u. a. Hinweise zu neutralem Hintergrund, wahrheitsgetreuer Abbildung und Dateibenennung (z. B. Nachname_Vorname_PLZ_Innenarchitektur.pdf). (hs-mainz.de)

Reicht ein gutes Rendering aus?
Nein. Die Jury will Prozess, Material- und Lichtverständnis sowie Begründungen sehen – genau das trainierst du in unserem Kurs.

Wie halte ich die Nerven?
Rituale statt Heroik: tägliche 30–60 Minuten, Sprints mit klarer Abfolge, danach kurz bewerten. Selbstgespräch ändern: „Was lernt die Jury über mich, wenn sie diese Seite sieht?“


Bilder: Akademie Ruhr

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