Von der ersten Idee zur Mappe – Evas Start ohne Ballast
Bauchgefühl in eine Frage verwandeln. Evas Grundthema „Ankommen“ war erst diffus. Im Mappenkurs haben wir es schärfer gefasst: Wie kann Innenarchitektur Übergänge gestalten – vom Draußen ins Drinnen, vom öffentlichen in den privaten Raum? Das Ziel war nicht „fertige Bilder“, sondern eine Untersuchung, die sich über mehrere Seiten erzählt: Kontext → Prozess → Entscheidung → Ergebnis → Reflexion.
Skizzenbuch als Motor. Statt sofort „finale“ Räume zu zeichnen, hat Eva zwei Wochen lang ausschließlich beobachtet: Türzonen, Lichtinseln, Geräusche, Taktilität. Im Café: Notiz zur Akustik. Im Treppenhaus: Schattenkanten fotografiert. Zu Hause: 1-Minuten-Grundrissskizzen in Serie. Jede Seite datiert, jeder Eintrag mit 1–2 Sätzen Kontext. Dieser Rohstoff floss später in drei Projektstrecken ein:
Projekt 1 – „Ankommen“ (Eingangszonen & Schwellen):
- Kontext: fünf dokumentierte Eingangsbereiche (Altbau, Student*innenwohnheim, Praxis, Büro, Souterrain).
- Prozess: Maßskizzen, Lichtverlauf (morgens/abends), Materialproben (Kokosfaser, Metall, MDF, Stoff), Nutzerwege als Liniengrafik.
- Varianten: Drei Schwellen-Typologien (visuell, haptisch, akustisch).
- Entscheidung: Kombinierte Schwellenführung – leiser Bodenwechsel + warmes, niedriger situiertes Lichtband.
- Ergebnis: 1:20-Detail der Übergangsleiste, Lichtstudie (Fotos), Explosionsskizze.
- Reflexion: Warum Version B? – „Bestes Zusammenspiel aus Orientierung, Ruhe, Witterungsrobustheit.“
Projekt 2 – „Licht als Gastgeber“ (Wohnküche 22 m²):
- Kontext: WG-Raum mit L-Küche, Nordfenster, heterogener Nutzung.
- Prozess: Layering-Studien: Basislicht, Funktionslicht, Stimmung. Farb- und Materialtests: Linoleum, gebeizte Fichte, Sandfarbe.
- Varianten: Drei Deckenschemata (Schienen, Inseln, Randaufhellung); Schattenwürfe auf Tischplatte mit Papiermodellen.
- Entscheidung: Zweistufige Deckeninsel + dimmbare Linienleuchten; helles „Lichtbecken“ über Tisch.
- Ergebnis: Perspektive 2-Punkt, isometrisches Lichtdiagramm, Materialtafel.
- Reflexion: „Reduktion auf zwei Lichtstimmungen senkt visuelle Hektik – Wirkung: ruhige, einladende Mitte.“
Projekt 3 – „Raum für Fokus“ (temporärer Lernraum in der Bibliothek):
- Kontext: Lärmspitzen, wechselnde Gruppen, begrenztes Budget.
- Prozess: Schallmessung (Smartphone), Piktogramme, Stoffproben (Absorption), Stellwandskizzen, Sitztests mit Kartonmodellen.
- Varianten: Drei Zonierungsprinzipien (Boxen, Lamellen, halbtransparente Vorhänge).
- Entscheidung: Textil-Lamellen + mobile Tische; Grundmodul 90 × 180 cm, Raster 60 cm.
- Ergebnis: Axonometrie mit Modulraster, Nutzerszenen (Skizzen), Kostenrahmen-Notiz.
- Reflexion: „Lamellen statt Boxen = Flexibilität + visuelle Weite.“
Mehr zu: Mappenkurse – Innenarchitektur
Prüfungsvorbereitung – Eignungsprüfung Innenarchitektur realistisch trainieren
Was HS Mainz prüft. Für den Bachelor Innenarchitektur gibt es eine künstlerisch-gestalterische Eignungsprüfung. Der Prozess umfasst die Portfolioprüfung/Mappenabgabe mit festen Abgabefenstern (z. B. 15.04.–01.05. für das Wintersemester; 15.10.–01.11. für das Sommersemester, digital) sowie eine eigentliche Eignungsprüfung. Die Hochschule kommuniziert Fristen und Verfahrensschritte auf der offiziellen Seite: (hs-mainz.de)
Aus der Satzung zur Eignungsprüfung geht hervor: Für den Bachelor Innenarchitektur setzt sich das Gesamtergebnis aus schriftlicher und mündlicher Prüfung zusammen (1:1 gewichtet). Das dokumentiert zweierlei: Ideen unter Zeitdruck sichtbar machen und sie mündlich begründet vertreten zu können.
Was viele wissen wollen:
- „Wie viele Arbeiten brauche ich?“ – Antwort: Qualität > Menge; kuratierte Projekte zählen.
- „Skizzenbuch zeigen – ja oder nein?“ – Unbedingt: Originalität und Beobachtung sind Kernsignale.
- „Muss ich perfekt rendern?“ – Nein. Lesbare Raumideen + Materialien + Licht > Shader-Effekte.
- „Wie sehen Aufgaben aus?“ – Häufig Begriffe/Raumthemen, Storyboards, Licht-und Materialfragen; Variationsfähigkeit wird bewertet (Trainingsbeispiel unten).
Evas Prüfungstraining (so haben wir geübt):
- Themensprints (20–40 Min.): Begriff „Übergang“ → 12 Skizzen in 8 Min., 3 Varianten in 15 Min., 1 Entscheidungsskizze in 10 Min.
- Material-& Licht-Simulation: Kartonmodelle 1:20, LED-Streifen, Stoffproben; Wirkung fotografisch dokumentieren.
- Zeitdruck & Pitch: 60–90 Min.-Aufgaben enden mit 90-Sekunden-Pitch (Ziel – Maßnahme – Wirkung).
- Mündliche Prüfung üben: Einwurffragen antizipieren: „Warum Lamellen statt Boxen?“, „Wie löst du Reinigbarkeit?“
Story: „Der weiße-Blatt-Moment“
Zwei Wochen vor der Prüfung blieb Eva bei einer Aufgabe hängen: „Raum für Begegnung“. Statt zu skizzieren, beschrieb sie drei Begegnungs-Archetypen (zufällig – geplant – intim) mit je zwei Raumprinzipien (offen/geschlossen, hell/gedimmt). Danach entstanden wie von selbst Szenen-Skizzen, keine Einzelmöbel. Lektion: Begriffe klären → Prinzipien notieren → erst dann zeichnen.
Mehr dazu: Kontakt und Anfrage
Warum unser Mappenkurs deine Chancen erhöht
Nicht nur besser zeichnen – besser entscheiden. Gute Mappen scheitern selten am Talent, häufiger an Dramaturgie, Prozesssichtbarkeit und Präsentation. Unser Ansatz: Wir bauen mit dir Projekte statt Blättersammlungen, trainieren Varianten und übersetzen Gefühle in räumliche Prinzipien. Das Ergebnis ist eine Mappe, die in 5 Minuten lesbar ist – und im Gespräch trägt.
So arbeiten wir konkret mit dir:
- Diagnose & Zielbild: Welche Stärken sind schon sichtbar (Materialgefühl, Licht, Narrative)? Für welche HS-Profile (z. B. Mainz) passt du?
- Projektbau statt Chaos: Pro Projekt 6–8 Seiten: Kontext, Prozess, Entscheidung, Ergebnis, Reflexion.
- Prozess zeigen: Vor jede Finaltafel zwei Prozessseiten – Varianten, Material, Licht, Nutzerweg.
- Prüfungssimulation: Zeitfenster 60–120 Min., Materialbegrenzungen, 90-Sekunden-Pitches.
- Mentale Werkzeuge: Rituale gegen Perfektionismus, Entscheidungstechniken („2/3-Regel“: erst explorieren, dann committen).
„Ich dachte, meine Mappe braucht nur mehr ‚Wow‘. Im Kurs habe ich gelernt, Entscheidungen sichtbar zu machen – mit Prozessseiten, Materialproben und klaren Begründungen. In der Prüfung konnte ich ruhig erklären, warum ich mich wofür entschieden habe. Ergebnis: Mappe angenommen, Eignungsprüfung Innenarchitektur bestanden. Ohne den Kurs hätte ich mich verlaufen.“
— Eva, Aufnahme HS Mainz 2025
Unsere interne Auswertung zeigt: In den letzten Jahren lag die Erfolgsquote unserer Teilnehmer:innen bei 99 % (Mappe + Eignungsprüfung, mehrere Studiengänge). Der Hebel sind System & Feedback, nicht „endlich perfekte Renderings“.
Hier findest du mehr über: Mappenkurs Innenarchitektur – Kursinhalte
Tipps & Fehler vermeiden – kompakt und praxisnah
9 Profi-Tipps für deine Mappenvorbereitung Innenarchitektur
- Frage vor Form: Jede Strecke beginnt mit einer Leitfrage (Wozu?).
- Skizzenbuch täglich: Beobachtungen, Licht, Wege, Geräusche – datiert.
- Variantenpflicht: Mindestens drei Richtungen entwerfen, eine begründet wählen.
- Prozessseiten fix: Zwei Seiten Prozess vor jeder Finaltafel.
- Weißraum nutzen: Lesbarkeit > Dekoration.
- Material fühlen: Proben kleben, Fotos vom Modell – haptisch argumentieren.
- Zeitdruck üben: 60–90-Min.-Sprints + 90-Sek.-Pitch.
- Digitalisierung ernst nehmen: 300 dpi, neutraler Hintergrund, Tonwerte prüfen.
- Fremdtest: 5-Min.-Lesbarkeit mit Außenstehenden – verstehen sie dein Projekt?
5 Fehler, die dir sofort Auswahlpunkte kosten
- Pinterest-Kopien statt eigener Beobachtung.
- Nur Endprodukte, keine Zwischenschritte.
- Überladene Seiten ohne Struktur.
- Schludrige Scans/Fotos, Farb-/Schattenstiche.
- Last-Minute-Mappe ohne Kuration.
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FAQ – häufige Fragen zur HS Mainz & zur Eignungsprüfung Innenarchitektur
Wie viele Arbeiten gehören in die Mappe?
Orientier dich an Qualität und Projektlogik. Erfahrungswert: 2–4 Projekte à 6–8 Seiten + Skizzenbuch-Auszüge. (Die HS Mainz prüft projektorientiertes Arbeiten; offizielle Anforderungen und Fristen siehe HS-Seite.) (hs-mainz.de)
Wann sind die Abgabefristen?
Beispiel: Für das Wintersemester lag die digitale Portfoliophase zuletzt im Zeitraum 15. April – 1. Mai, für das Sommersemester 15. Oktober – 1. November (Stand: offizielle News/„How to apply“/Bewerben-Seite). Prüfe die aktuellen Termine rechtzeitig. (hs-mainz.de)
Wie ist die Eignungsprüfung gewichtet?
Für den Bachelor Innenarchitektur wird das Gesamtergebnis aus schriftlicher und mündlicher Prüfung im Verhältnis 1 : 1 gebildet. Das unterstreicht: Idee und mündliche Begründung zählen gleichermaßen. (hs-mainz.de)
Gibt es formale Hinweise zur digitalen Mappe?
Ja. In einem offiziellen PDF finden sich u. a. Hinweise zu neutralem Hintergrund, wahrheitsgetreuer Abbildung und Dateibenennung (z. B. Nachname_Vorname_PLZ_Innenarchitektur.pdf). (hs-mainz.de)
Reicht ein gutes Rendering aus?
Nein. Die Jury will Prozess, Material- und Lichtverständnis sowie Begründungen sehen – genau das trainierst du in unserem Kurs.
Wie halte ich die Nerven?
Rituale statt Heroik: tägliche 30–60 Minuten, Sprints mit klarer Abfolge, danach kurz bewerten. Selbstgespräch ändern: „Was lernt die Jury über mich, wenn sie diese Seite sieht?“