Fehler 1: Die Mappe ohne roten Faden
Einer der häufigsten Gründe für Absagen ist eine Mappe, die wie eine lose Sammlung von Arbeiten wirkt. Viele Bewerber:innen packen einfach alles hinein, was sie je gezeichnet oder entworfen haben – in der Hoffnung, dass die Menge überzeugt. Doch genau das ist ein Irrtum.
Die Jury in Pforzheim sucht nicht nach wahllos zusammengesuchten Arbeiten, sondern nach einem klaren gestalterischen Denken. Sie möchte sehen, wie du Ideen entwickelst, welche Themen dich interessieren und ob du in der Lage bist, ein gestalterisches Problem stringent zu durchdenken.
Das solltest du vermeiden:
- Sprunghafte Themenwechsel ohne Zusammenhang.
- Arbeiten, die keinen Bezug zu Mobilität, Raum oder Gestaltung haben.
- Unübersichtliche Anordnung, bei der der Prozess nicht erkennbar ist.
So machst du es besser:
- Wähle ein übergeordnetes Thema (z. B. „Nachhaltige urbane Mobilität“, „Fortschritt und Geschwindigkeit“ oder „Minimalismus in Bewegung“).
- Zeige, wie du von der ersten Skizze bis zum finalen Visualisierung kommst.
- Achte auf eine klare Gliederung: Konzept, Entwicklung, Ergebnisse.
Eine Mappe mit rotem Faden vermittelt den Prüfer:innen sofort, dass du in Zusammenhängen denken kannst – eine zentrale Fähigkeit im Transportation Design.
Fehler 2: Technik wichtiger nehmen als Ideen
Natürlich sind perspektivisch korrekte Skizzen, exakte Linienführung und digitale Renderings wichtig. Aber sie allein reichen nicht aus. Viele Bewerber:innen konzentrieren sich ausschließlich auf technische Perfektion – und vergessen dabei, ihre Kreativität zu zeigen.
Transportation Design bedeutet, Mobilität neu zu denken. Es geht um Visionen, Ideen und gesellschaftliche Entwicklungen. Eine makellose Skizze eines Autos ist beeindruckend, aber ohne inhaltliche Idee bleibt sie austauschbar.
Das solltest du vermeiden:
- Nur Autos zu zeichnen – ohne Kontext oder weiterführende Gedanken.
- Digitale Renderings ohne handgezeichnete Arbeiten.
- Perfektionismus, der jede Spontanität erstickt.
So machst du es besser:
- Ergänze technische Zeichnungen durch explorative Skizzen und Experimente.
- Zeige ungewöhnliche Ideen, auch wenn sie nicht perfekt umgesetzt sind.
- Nutze Mixed Media: Skizzen, Collagen, Materialstudien, kleine Modelle.
- Verknüpfe deine Designs mit gesellschaftlichen Fragen: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, urbane Mobilität.
Die Jury möchte sehen, dass du denken kannst wie ein Designer – nicht nur, dass du zeichnen kannst.
Fehler 3: Zu wenig Prozess, zu viel Endergebnis
Viele Bewerber:innen haben Angst, ihre „unfertigen“ Arbeiten zu zeigen. Sie glauben, dass nur perfekt ausgearbeitete Renderings Eindruck machen. Doch genau hier liegt ein Missverständnis:
Die Jury möchte verstehen, wie du denkst und arbeitest. Dein Weg von der Idee zum Endprodukt ist oft wichtiger als das Endprodukt selbst. Skizzen, schnelle Ideensammlungen oder alternative Ansätze machen deutlich, wie du dich einem Problem näherst.
Das solltest du vermeiden:
- Nur fertige Renderings oder 3D-Modelle zu zeigen.
- Skizzenbücher und spontane Notizen wegzulassen.
- Deinen Denkprozess zu verschweigen.
So machst du es besser:
- Dokumentiere deine Arbeitsweise: Mindmaps, kleine Skizzen, Materialproben.
- Zeige Alternativen und vergleiche deine Lösungsansätze.
- Mache sichtbar, wie du Feedback integriert und weiterentwickelt hast.
Eine Bewerbungsmappe ist keine Werbebroschüre, sondern ein Einblick in deine Gedankenwelt.
Fehler 4: Keine eigene Handschrift
Jedes Jahr sieht die Jury Hunderte von Mappen. Viele wirken ähnlich – mit Autoskizzen, Renderings und futuristischen Formen. Wer hier auffallen möchte, braucht eine eigene Handschrift.
Deine Mappe sollte erkennen lassen, wer du bist. Deine Interessen, deine Inspirationen und dein Blick auf die Welt sind das, was dich einzigartig macht. Nur so bleibst du in Erinnerung.
Das solltest du vermeiden:
- Vorlagen aus Tutorials oder Online-Kursen zu übernehmen.
- Arbeiten zu kopieren, die schon in anderen Bewerbungen vorkamen.
- Dich zu stark an bekannten Designern oder Marken zu orientieren.
So machst du es besser:
- Entwickle Themen, die dich wirklich bewegen.
- Integriere persönliche Interessen (z. B. Natur, Technik, Kunst, Kultur).
- Zeige, dass du über das reine „Automobil“ hinausdenkst – etwa in Richtung Fluggeräte, Schiffe, Fahrräder oder neue urbane Konzepte.
Ein Beispiel: Das hier gezeigte Bild stammt von einem Bewerber, der erfolgreich an der Hochschule Pforzheim angenommen wurde. Es ist keine perfekte Hochglanz-Visualisierung, sondern eine dynamische Skizze, die zeigt, wie er sich intensiv mit Form, Raum und Interaktion auseinandergesetzt hat. Genau solche Arbeiten überzeugen die Jury, weil sie Persönlichkeit und Gestaltungswillen transportieren.
Interviews mit Bewerber:innen zur bestanden Eignungsprüfung Transportation Design Studium
Fehler 5: Fehlende Vielfalt
Eine Mappe, die nur aus einer einzigen Art von Arbeiten besteht, wirkt schnell eindimensional. Auch wenn du am liebsten Autos zeichnest – die Jury möchte sehen, dass du vielseitig denken und arbeiten kannst.
Das solltest du vermeiden:
- Nur eine Art von Fahrzeugen zu zeigen.
- Ausschließlich zweidimensionale Arbeiten einzureichen.
- Keine unterschiedlichen Techniken auszuprobieren.
So machst du es besser:
- Zeige unterschiedliche Fahrzeugtypen: Autos, Fahrräder, Boote, Fluggeräte.
- Experimentiere mit Materialien und Techniken: Bleistift, Marker, digitale Tools, 3D-Modelle.
- Ergänze deine Mappe durch thematisch verwandte Arbeiten (z. B. Architektur, Produktdesign, Innenraumkonzepte).
Die Hochschule Pforzheim legt großen Wert auf ganzheitliches Denken. Wer beweist, dass er nicht nur in einer Richtung kreativ ist, hat bessere Chancen.
Fehler 6: Unterschätzte Präsentation
Selbst die besten Arbeiten verlieren an Wirkung, wenn sie schlecht präsentiert werden. Unklare Layouts, unruhige Hintergründe oder unordentliche Anordnung machen es der Jury schwer, deine Qualität zu erkennen.
Das solltest du vermeiden:
- Überladene Seiten mit zu vielen Elementen.
- Schlechte Bildqualität oder unsaubere Abfotografierungen.
- Mappen ohne klare Gliederung.
So machst du es besser:
- Achte auf eine saubere, reduzierte Gestaltung.
- Nutze Weißraum, damit deine Arbeiten atmen können.
- Baue deine Mappe logisch auf: von der Idee über die Entwicklung bis zum Ergebnis.
Fazit: Mit Struktur, Mut und Persönlichkeit zum Erfolg
Die Bewerbung an der Hochschule Pforzheim im Bereich Transportation Design ist eine Herausforderung – aber keine unlösbare. Wer typische Fehler vermeidet, strukturiert vorgeht und den Mut hat, eigene Ideen sichtbar zu machen, hat sehr gute Chancen.
Unsere Erfahrung zeigt: 99 Prozent unserer Teilnehmer:innen haben in den letzten Jahren die Aufnahme geschafft. Der Schlüssel liegt nicht in perfekter Technik allein, sondern in einer Mappe, die dich als Person sichtbar macht – mit einem roten Faden, kreativen Ideen und klarer Präsentation.
Wenn du dich ernsthaft für Transportation Design interessierst, solltest du deine Mappe nicht dem Zufall überlassen. Investiere Zeit, sei mutig in deinen Ideen und hole dir Feedback, bevor du sie einreichst.
Denn eines ist sicher: Mit der richtigen Vorbereitung kannst auch du schon bald zu den wenigen gehören, die in Pforzheim ihr Traumstudium beginnen.
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