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Interview Joel Game Design FH Köln/Cologne

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Akademie Ruhr: Herzlichen Glückwunsch zum bestandenem Auswahlverfahren an der FH Köln/Cologne Game Lab! Wie geht’s dir jetzt, direkt nach der Bekanntgabe?

Joel: Danke! Ich bin total geflesht – es fühlt sich an wie ein Sprung in eine neue Welt. Der Mappenkurs Gamedesign Köln war einfach entscheidend für meinen Erfolg.

Akademie Ruhr: Toll! Wie hat dich der Kurs konkret auf dieses Eignungsverfahren vorbereitet?

Joel: Im Kurs haben wir intensiv an Zeichentechnik und Konzepten gearbeitet. Perspektivisches Zeichnen, Character‑ und Architektur‑Sketches, Schnellportraits und Landschaften gehörten zum Alltag – alles essenziell, um in der Bewerbungsmappe zu punkten. Damit konnte ich in jeder visuellen Kategorie abliefern.

Akademie Ruhr: Deine Mappe war ja ziemlich vielseitig – was war drin?

Joel: Ich hatte 15 Arbeiten: digitale und analoge Skizzen, Bewegungsstudien für Charaktere, Umgebungsvisualisierungen und ein kleines Storyboard mit Game‑Mechaniken. Vor allem die Kombination aus analoger Handskizze und digitaler Koloration – vor allem mit Markern – wurde im Kurs besonders betont.

Akademie Ruhr: Gab’s ein Highlight-Projekt?

Joel: Ja, ich habe ein kleines Level‑Konzept entworfen – ein postapokalyptischer U‑Bahnhof –, mit Perspektiven, Charakterentwürfen und Mechanik-Skizzen. Das hat die Jury sofort beeindruckt, weil es visuell und spielsystemisch zusammengepasst hat. Die Animationen habe ich zum Teil mit einem Daumenkino erstellt. So wie ihr mir das empfohlen habt.

Akademie Ruhr: Genau so muss eine Bewerbungsmappe Gamedesign aussehen: Themen, die Fantasie und Technik verbinden . Wie lief das Verfahren in Köln ab?

Joel: Es war zweiteilig: Zuerst reichte ich meine Mappe ein. Dann folgte eine Hausaufgabe – in Köln oft eine Mini‑Prototyp‑Skizze oder ein kurzes Konzept mit Illustrationen – und abschließend ein Interview mit Skizzieren unter Zeitdruck.

 

„Storytelling, Storytelling Storytelling, das ist das, womit ich die früher am meisten begeistern konnte.“

 

 

Akademie Ruhr: Skizzen live? Das klingt intensiv!

Joel: War es auch! Ich bekam die Aufgabe, in 30 Minuten einen Levelplan oder eine Mechanik‑Visualisierung zu zeichnen. Durch die Kurseinheiten war ich klar im Perspektivgefühl und in der schnellen Ausdrucksfähigkeit – wir hatten das oft simuliert.

Akademie Ruhr: Und das Gespräch?

Joel: Eine halbe Stunde Gespräch über meine Mappe und das Prototyp-Konzept. Fragen wie „Warum dieses Thema?“, „Wieso das Daumenkino?“, „Warum Köln?“ wurden gestellt. Dank euch konnte ich souverän antworten und zeigen, dass ich nicht nur zeichnen, sondern auch argumentieren kann.

Akademie Ruhr: Welche Rückmeldung hast du bekommen?

Joel: Die Prüfer lobten besonders die Kombination aus visueller Idee und spielerischer Umsetzung. Sie sagten, meine Mappe sei „fantasievoll, technisch sauber und inhaltlich durchdacht“. Genau das, was zählt.

Akademie Ruhr: Super! Hast du drei entscheidene Tipps für kommende Bewerber:innen?

Joel: Auf jeden Fall:

  1. Zeichne vielfältig – Architekturen, Figuren, Landschaften, Mechaniken – und kombiniere Medien: analog + digital.
  2. Themen mit emotionalem Kern wählen – Fantasy, Nostalgie, Alltagsgeschichten – Hauptsache, du entführst die Jury in deine Welt.
  3. Bewegungsstudien & Storytelling – zeigen Konzepttiefe und Animationsverständnis 

Akademie Ruhr: Gibt’s noch Insider-Tipps?

Joel: Ja. Wenn du Hausaufgaben bekommst, strukturiere sie: Game‑Setting → Charaktere → Mechaniken → visuelle Umsetzung. Und dokumentiere Feedback aus Tests – "Wie haben erste Testspieler reagiert?" – das wirkt wahnsinnig professionell.

Akademie Ruhr: Und was sind deine nächsten Pläne?

Joel: Ich starte im September in Köln. Am CGL freue ich mich besonders auf interdisziplinäre Projekte: Storytelling, Programmierung. Außerdem plane ich, auf der Gamescom erste Kontakte zu knüpfen, Köln ist ja prädestiniert dafür .

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Bilder: Akademie Ruhr