Interviews

Jannik, Mappenkurs Industrial Design, FH Aachen

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Durch unseren Mappenkurs Produktdesign ist Jannik zum Produktdesign-Studium gekommen. Mit seiner Produktdesign-Mappe hat er sich auf Outdoor-Produkte spezialisiert.

Lieber Jannik. Herzlichen Glückwunsch nachträglich zur bestandenen Bewerbungsmappe Produktdesign an der FH Aachen und der Uni Folkwang  in Essen. Wie fühlst du dich mit dem Ergebnis?

Es ist ein unglaublich gutes Gefühl! Nach meiner Prüfung in Essen war ich mir zunächst nicht sicher, ob es für eine Bestätigung reichen würde. Jedoch konnte ich mit meiner Mappe, meinen Konzepten während der Prüfung und auch im Interview von mir überzeugen. Als ich dann auch noch die Eignungsprüfung in Aachen mit 1,0 bestanden hatte, bin ich aus dem Grinsen gar nicht mehr rausgekommen (lacht).

In Essen für den Studiengang Produktdesign zu bestehen, gehört zu den schwierigsten Prüfungen deutschlandweit. Du hast es geschafft. Würdest du sagen, dass Du gut auf die Eignungsprüfung vorbereitet gewesen bist?

Absolut, in jedem Fall! Die wichtigsten Grundlagen im gestalterischen Bereich konnte ich, vor allem während meiner Zeit im Mappenkurs, schulen und ausbauen. Das war entscheidend um im Laufe des Jahres eine sehr, sehr gute Strichführung zu bekommen und sowohl perspektivisch, als auch was den Umgang mit Farben angeht, einer der stärkeren Bewerber im zeichnerischen Bereich zu sein. Zudem erhielt ich wertvolle Tipps, auf was ich im Interview zu achten habe, wie ich auf bestimmte Aussagen reagiere, und was ich tun müsste, um durchgehend souverän auftreten zu können.

Die wichtigsten Grundlagen im gestalterischen Bereich konnte ich, vor allem während meiner Zeit im Mappenkurs, schulen und ausbauen.

Mit welchen Erwartungen bist du damals zu unserem Mappenvorbereitungskurs Produktdesign gekommen?

Mit sehr großen Erwartungen! Ich war schon vor dem Kurs kein schlechter Zeichner, doch war mir auch klar, dass ich mich in der gesamten Darstellungsmöglichkeit noch stark verbessern musste, um auch an sehr anspruchsvollen Hochschulen akzeptiert zu werden.

Mit welchen Material arbeitest du am liebsten und wieso?

Am liebsten arbeite ich mit zwei Bleistiften (2H, 2B), der eine dient der leichten Strichführung, der andere ist wichtig für gelegentliche Akzente. Zwei Bleistifte kann man ohne Probleme überall mit hinnehmen. Gleich verhält es sich mit den „Bic“ Kugelschreibern. Auch damit fertige ich unheimlich gerne Skizzen an, weil man nicht in Versuchung gerät zu radieren und darüber hinaus sehr intensive Sketches möglich sind. Sobald eine Zeichnung stärker ausgeführt werden soll, kommen bei mir die Copics zum Zug. Mit ihnen gelingt es noch etwas mehr „Pep“, Emotion und Leben in die Zeichnung zu bringen.

Das Produktdesign-Studium bietet die vielseitigsten Arbeitsbereiche an. Auf welchen Bereich würdest du dich später gerne spezialisieren. Möbel, Haushaltsgeräte oder ….?

Es wird sich zeigen für was ich mich in der Zukunft entscheide. Wichtig ist, dass gerade so viele Bereiche behandelt werden. Denn für mich gibt es in jedem dieser Bereiche momentan  Interessantes zu entdecken und zu gestalten.

Welche Aspekte waren bei der Studien/Berufswahl für dich grundsätzlich entscheidend?

Ich zeichne schon mein ganzes Leben lang und das ist tatsächlich nicht gelogen. Für mich war schon sehr früh klar, dass ich diese Emotion auch später im Berufsleben weiterhin erfahren will. Dass ich hingegen bei Produktdesign landen würde, hat sich erst innerhalb des letzten Jahres herausgestellt.

Was interessiert dich besonders am Produktdesign und welchen Stellenwert hat es für dich?

Die Fähigkeit zur Variabilität und Flexibilität an erster Stelle. Im Produktdesign gibt es, wie vorhin bereits angesprochen, sehr viele Bereiche auf die man sich spezialisieren kann. Viele Bereiche erfordern hohe Flexibilität und Anpassung. Eine Herausforderung, um es anders zu nennen. Außerdem finde ich es unheimlich spannend herauszufinden, welche Bedürfnisse die Gesellschaft hat, beziehungsweise wie ich bestehende Produkte verbessern kann, damit sie ansprechender wirken und in ihrer Effektivität, oder Handhabung verbessert werden. Wie muss das Design konzipiert sein, damit eine bestimmte Zielgruppe angesprochen wird?Art der Herstellung, Kundenwünsche, die technische Umsetzbarkeit, sind alles weitere Faktoren die beachtet werden müssen und die diesen Beruf für mich so spannend machen.

Hat dir unser „Mappenkurs Produktdesign“ neue Möglichkeiten gezeigt deine Kreativität auszuleben? Wenn ja, kannst du Beispiele nennen?

Selbstverständlich! Kreativität lässt sich in meinem Fall nur über die gestalterischen Möglichkeiten ausleben. Der wichtigste Schritt hierfür ist die Schulung der Perspektive. Für mich entscheidet die Perspektive über Euphorie und Frustration bei der Ausführung der Kreativität. Tritt die Frustration erstmal ein, weil die Darstellung nicht die Vorstellung widerspiegelt, scheitert das ganze Projekt. Im Mappenkurs hat man daher zu Beginn viele verschiedene Objekte abgezeichnet, sie gedreht, gewendet, gestapelt und immer wieder die verschiedenen Anordnungen aufs Papier gebracht, bis man den Dreh einigermaßen raus hatte.

Welche Orte sind für dich die Orte, mit der größten Inspirationskraft?

Die Natur hat Lebewesen und Pflanzen geschaffen, die sich perfekt an ihren Lebensraum angepasst haben. Mutationen und Millionen Jahre der Fortpflanzung waren dafür teilweise nötig. Ich denke der Mensch kann noch sehr viel von der  Natur lernen, und die Designer sowieso. Dennoch bin ich sicher, dass es noch viele andere Orte gibt, die meine Inspiration in Schwung bringen könnten.

Welche Zeichentechniken bereiten dir den größten Spaß bei der Umsetzung deiner Ideen. Auch im Rückblick auf deine Bewerbungsmappe Industriedesign?

In meiner Mappe habe ich sehr, womöglich schon zu detailliert gearbeitet. Würde ich eine zweite Mappe anfertigen, wären beim nächsten Mal auf jeden Fall noch mehr Kuli-Skizzen dabei. Das schnelle Skizzieren ist nicht nur sehr wichtig, sondern macht auch unglaublich viel Spaß. Es wird nicht auf den perfekten Strich geachtet. Entscheidend sind viele Formkonstellationen, unterschiedliche Blickwinkel und die richtige Wirkung auf den Betrachter. Ansonsten bleibe ich den alten, bewährten Bleistiften treu.

Gibt es ein Produkt, für das du gerne später eine Lösung entwickeln würdest?

Ich hätte da momentan zwei Produkte im Sinn. Welche das sind und dass sie sich realisieren lassen, wird sich hoffentlich noch in der Zukunft zeigen!

Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Hierfür weiß ich noch keine Antwort. Womöglich in einem Designbüro. In welchem Bereich? Das wird man sehen! Vielleicht ergibt sich ja auch eine Möglichkeit selbstständig erfolgreich zu sein, oder aber ich komme auf die Idee, in die Industrie zu wechseln. Ich werde dich in jedem Fall auf dem Laufenden halten!

Vielen Dank Jannik und weiterhin viel Erfolg!