Mappenkurse

Joy besteht in Berlin-Weißensee: Mappenkurs Mode-Design → überzeugende Bewerbungsmappe

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Als Joy uns zum ersten Beratungstermin schrieb, klang es wie bei vielen angehenden Mode-Designer:innen: „Ich liebe Stoffe, zeichne seit Jahren Figurinen – aber meine Bewerbungsmappe Mode-Design wirkt wie Einzelteile. Was wollen die in Berlin-Weißensee wirklich sehen?“ Ein halbes Jahr später kam ihre Zusage. Dieser Beitrag zeigt Joys Weg – nicht als Heldensaga, sondern als nachvollziehbares System: Wie aus Skizzen Projekte, aus Moodboards Positionen und aus Arbeitsproben eine dramaturgisch starke Mappe wird. Du bekommst konkrete Übungen (z. B. „30-Minuten-Formstudien“, „Silhouette-Serien unter Constraints“), Checklisten für Auswahlaufgaben, psychologische Werkzeuge gegen Selbstzweifel – und du erfährst, warum unser Mappenkurs Mode-Design an der Akademie Ruhr deine Chancen empirisch steigert.

Von der Skizze zur Kollektion – Joys Weg nach Weißensee

Ausgangslage: Joy hatte drei starke Inseln: Figurinen mit stimmigen Proportionen, ein gutes Auge für Materialkontraste und mehrere Fotoserien zu urbanen Texturen. Was fehlte, war Verbindung – ein roter Faden, der in fünf Minuten zeigt: Wer bist du? Wie denkst du? Wie triffst du Designentscheidungen?

Phase 1: Rohmaterial beschaffen – „Eigene Quellen statt Pinterest“

Zwei Wochen lang sammelte Joy nur Eigenmaterial:

  • Feldforschung Textil: Nahaufnahmen von abgegriffenen Handläufen, rissigem Sportboden, Asphalt-Nähten, reflektierendem Folienmüll. Jede Aufnahme mit Stichworten („kühl-glänzend“, „bruch-linien“, „streckung“).
  • Materialproben: Alte Hemden entkernt, Einlagen getestet (Klebe/ohne), Nahtproben auf Reststücken, 30-Minuten-Versuche mit Zickzack, French Seam, offener Kante.
  • Silhouette-Skizzen: Nicht Mode illustrieren, sondern Form denken: 60-Sekunden-Schattenrisse in Schwarz, danach 3-Minuten-Überzeichnung mit Volumen-Notizen („Gewicht an der Hüfte“, „Auftrieb an Schulter“).

Warum das wirkt: Kommissionen erkennen sofort, ob deine Mappe aus Tutorials stammt oder aus eigener Beobachtung. Joys Bild-/Materialarchiv wurde der Motor ihrer drei Projektstrecken.

Phase 2: Drei Strecken mit klarer Dramaturgie

Wir kuratierten 3 Projekte à 6–8 Seiten – jede Strecke beginnt mit einer Leitfrage, zeigt Varianten und endet in einer begründeten Entscheidung.

Projekt A – „Kante & Auftrieb“ (Street meets Sail)

  • Leitfrage: Wie übersetze ich harte Stadtkanten in leichte Volumen?
  • Prozess: Fotoreferenzen (Betonkanten, Bordsteinschatten) 12 Silhouetten als schwarze Blöcke 3 Materialwelten (Taft/Organza, beschichtete Baumwolle, Netze).
  • Varianten: A „Sail“ (oben Volumen, unten schmal), B „Wing“ (seitliche Auskragung), C „Float“ (Volumen zwischen Lagen schwebt).
  • Entscheidung: Float – weil es die harte Kante kontrastiert statt kopiert. Final: 2 Kolorits (stahl/graphit vs. off-white/neon), Nahtschema, 1 Mini-Mockup in Maßstab 1:5.

Projekt B – „Re-pair“ (Reparatur sichtbar machen)

  • Leitfrage: Wie wird Instandsetzung zum ästhetischen Statement?
  • Prozess: Boro-Referenzen skizziert, Jeans-Fragment mit Handstich, Patches als Rhythmus. 9-Felder-Palette: indigoblau patchweiß rostrot (Garne).
  • Varianten: A „Netz über Riss“, B „Stich als Wegweiser“, C „Patch-Topografie“.
  • Entscheidung: Stich als Wegweiser – Nähte führen den Blick über den Körper. Final: Cropped Jacket + Rock mit „Weglinien“, Logbuchseite: Stichdichte, Garnwahl, Haltbarkeit.

Projekt C – „Warm/Cold Dynamics“ (Athletic Layering)

  • Leitfrage: Wie moduliere ich Thermik ohne sichtbare Technik?
  • Prozess: Hitzekarten vom Joggen (App-Screens), Schweißzonen als Farbverlauf; Tests: Mesh, Frottee, Double-Face.
  • Varianten: A „Heat at Core“, B „Heat at Move“, C „Heat at Rest“.
  • Entscheidung: Heat at Move – Wärme dort, wo Bewegung startet (Schulterblatt, Hüfte). Final: Layer-Mapping, Kantenlösung, Jersey/Tech-Mesh-Kombination.

So sah eine Seite aus (Layout-Logik):

  • Oben: 1 Keyvisual (Silhouette/Mockup) mit Weißraum
  • Mitte: 3 Prozesskacheln (Materialtest, Nähprobe, Mini-Drape)
  • Unten: 3 Sätze „Ziel – Maßnahme – Wirkung“ + Minipfeile (Blickführung)

Phase 3: Geschwindigkeit und Souveränität

Weißensee prüft – wie andere Mode-Studiengänge – Handlungsfähigkeit unter Zeitdruck: Aufgabe verstehen, Varianten skizzieren, eine Lösung begründen. Joy trainierte die 8-15-45-Routine:

  • 8 Minuten: 12 Mini-Silhouetten (Blockform), radieren verboten
  • 15 Minuten: 3 Varianten eines Schnitt- oder Materialprinzips
  • 45 Minuten: Finalskizze + 90-Sekunden-Pitch (Ziel Maßnahme Wirkung)

Ergebnis: Sie präsentierte ruhig, entschied klar, argumentierte knapp – genau das, was Auswahlkommissionen überzeugt.

Eignungsprüfung Mode-Design BerlinWas Mode-Komitees wirklich sehen wollen (und was nicht)

Aus Hunderten Gesprächen und Rückmeldungen kristallisieren sich fünf Prüf-Schnittmengen heraus:

1) Denkwege statt Deko

Statt „schönen Bögen“ suchen Kommissionen Entscheidungsfähigkeit. Zeig wie du zu einer Lösung kommst (Vergleichsskizzen, Nahttests, Drape-Fotos) und warum du dich für A statt B entschieden hast.

2) Silhouette vor Detail

Gute Mappen starten in der Ferne (Block, Gewicht, Proportion) und gehen dann in die Nähe (Naht, Verschluss, Kante). Der Fehler vieler Bewerbungen: erst Musterspektakel, dann Form.

3) Material-Glaubwürdigkeit

Nichts wirkt schneller „falsch“ als unlogische Material-Form-Paare (z. B. schwere Falten in hartem Gewebe ohne Rechtfertigung). Starte mit Materialtests: Knicken, Zupfen, Drape, Nahtprobe, Kantenversuche.

4) Farbentscheidungen in Systemen

Kein „Bunt“ aus Stimmung, sondern Farb-/Wertsysteme (drei Ankerfarben + Tertiärwerte). Joys „Warm/Cold“ war nachvollziehbar: Map Karte → Übertragung auf Körper → Kolorit.

5) Präsentationslogik

Weißraum, ruhige Typo, klare Reihenfolge: Jede Seite sollte in 15 Sekunden erfasst sein. Beschrifte konsequent: Ziel – Maßnahme – Wirkung. Das ist die universelle Sprache von Jurys.

Typische No-Gos (Joy hat sie am Anfang auch gemacht):

  • Pinterest-Figurinen ohne eigenen Prozess
  • „Style over Silhouette“ (Muster dominiert Form)
  • 20 Einzelblätter ohne Kapitel
  • Beleuchtete Handyfotos mit Farbstich
  • Keine Skizzenbuch-Belege (wir haben 2–3 Doppelseiten kuratiert: roh, datiert, ehrlich)

7 Übungen, die dich sofort besser machen

  1. Silhouette-Sprints: 30 Schattenskizzen in 20 Minuten, nur Schwarz/Weiß.
  2. Drape-Miniaturen: A4-Papier an Puppe tackern, 4 Fotos pro Versuch, 10 Minuten.
  3. Naht-Choreografie: 3 Nähte – 1 Formaussage; notiere die Wirkung („strafft“, „öffnet“).
  4. Farb-Triptychon: drei Farbanker 6 Kombis 1 Kolorit.
  5. Kontrast-Verbot: 1 Entwurf ohne Schwarz, 1 ohne Blau – zwingt zur Wertlogik.
  6. Verwandlung 5-fach: Eine Grundform fünfmal transformieren (aufblasen, stapeln, schneiden, kippen, verschieben).
  7. Pitch-Ping-Pong: 90 Sekunden erklären, 60 Sekunden Q&A.

Warum unser Mappenkurs deine Chancen erhöht

Wir sind kein „schöner Skizzenkurs“, sondern ein Entscheidungskurs für Modedesign-Bewerbungen – mit Material, Form und Haltung im Zentrum.

Das bekommst du im Mappenkurs Mode-Design (Auszug)

  • Diagnose & Zielbild: Wir identifizieren, was bei dir schon „Mode-Denken“ ist – und wo „Illustration“ die Silhouette verdeckt.
  • Projektbau statt Sammelmappe: 2–4 Strecken, jede mit Leitfrage Varianten Entscheidung Final.
  • Prozesspflicht: Vor jeder Finaltafel stehen Prozessseiten (Drape-Foto, Nahtprobe, Silhouettenvergleich).
  • Sprint-Training: 8-15-45 plus Pitch – realitätsnah zur Auswahl.
  • Präsentations-Coaching: Raster, Weißraum, Typo, Bildtexte, PDF-Navigation.
  • Mentale Tools: 2/3-Regel (2/3 explorieren, 1/3 festlegen), „Weglassen bis es kippt“, Routinen gegen Perfektionismus.

„Ich dachte, ich brauche vor allem mehr Figurinen. Im Kurs habe ich gelernt, Form vor Effekt zu denken und jeden Schritt kurz zu begründen. In der Auswahl blieb ich ruhig, weil ich das 8-15-45-Format kannte. Mein Skizzenbuch wurde explizit gelobt – es machte meinen Prozess glaubwürdig.“

– Joy (Zusage 2025, Berlin-Weißensee)

Erfolgsquote: In den letzten Jahren lag unsere Aufnahmequote bei 99 % – fast alle Teilnehmer:innen bekamen nach Mappe und Auswahl ihr Studienplatzangebot. Der Hebel: System + ehrliches Feedback.

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Tipps & Fehler vermeiden (kompakt und praxisnah)

12 Do’s – die Joy-Liste

  1. Eigenquellen statt Trend-Boards: eigene Fotos, eigenes Drape.
  2. Silhouette zuerst, Material zweiter, Detail dritter.
  3. Variantenpflicht: A/B/C, warum A?
  4. Prozessseiten vor jeder Finaltafel.
  5. Skizzenbuch täglich 15–30 Min., datiert.
  6. Kanten & Nähte testen: Saum, French, offen – notiert.
  7. Farb-System statt Einzelton-Laune.
  8. Weißraum & Typo diszipliniert; zwei Schriftschnitte reichen.
  9. Scanner/Fotolicht neutral; Farbstich korrigieren.
  10. Device-Test (Laptop/Tablet/Phone).
  11. Pitch-Routine: 90 Sekunden, 3 Sätze, kein Jargon.
  12. Mut zur Lücke: lieber 3 starke Strecken als 9 halbe.

9 Don’ts – Punktefresser

  • Pinterest-Copy ohne Ursprung
  • Nur Figurinen, keine Formlogik
  • Musterflut verdeckt Silhouette
  • Keine Prozessbelege
  • Unsaubere Fotos, Schlagschatten
  • PDF ohne Inhaltsübersicht
  • „Alles zeigen“ – und nichts erzählen
  • Letzte-Woche-Panik statt System
  • Farbchaos ohne Werteführung

     
    Kleine Gruppen, intensives Feedback – jetzt Platz im Mappenkurs Mode-Design sichern (begrenzte Plätze).
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FAQ – Bewerbungsmappe Mode-Design (Berlin-Weißensee)

Wie viele Arbeiten?
Denke in Projekten, nicht in Blättern. Bewährt: 2–4 Strecken à 6–8 Seiten plus 2–3 Skizzenbuch-Doppelseiten als Beweis deiner Urheberschaft.

Brauche ich Näh- und Schnittkenntnisse?
Für die Bewerbung: Grundverständnis reicht, wenn du Material- und Nahtentscheidungen begründest. Drape-Fotos und Nahtproben sind stark.

Muss ich perfekt figurieren?
Nein. Wichtiger ist Silhouette & Proportion. Figurinen sind Mittel, nicht Ziel. Zeig auch „blockige“ Silhouettenstudien.

Digital oder analog?
Beides möglich. Entscheidend ist die Begründung deines Weges und eine lesbare Präsentation (Weißraum, Typo, Bildtexte).

Was gegen Lampenfieber?
8-15-45 regelmäßig üben, 90-Sekunden-Pitch vorbereiten, Atem 4-7-8. Routine nimmt Angst.

Hilft ein Kurs wirklich?
Unsere Daten sagen ja: 99 % Erfolgsquote – weil wir System, Simulation und ehrliches Feedback kombinieren.


Bilder: Akademie Ruhr

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