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Tipps für deine Bewerbungsmappe – Mappenkurs Akademie Ruhr

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Die Bewerbungsmappe ist kein hübsches Fotoalbum und auch keine zufällige Sammlung „deiner besten Arbeiten“. Sie ist ein Beweisverfahren: In wenigen Minuten entscheidet eine Kommission, ob sie in dir eine gestalterische Persönlichkeit erkennt – oder nur gut nachgezeichnete Vorlagen. Genau hier scheitern viele. Nicht, weil sie untalentiert wären, sondern weil sie ohne Struktur, ohne Prozess und ohne Haltung präsentieren.

Im Mappenkurs Akademie Ruhr sehen wir jedes Jahr dieselben Fragen: Wie viele Arbeiten? Was, wenn ich kaum fertige Bilder habe? Zählt mein Skizzenbuch überhaupt? – und dieselben Ängste: Bin ich gut genug? Was, wenn ich in der Eignungsprüfung „leer“ bin? Die kurze Antwort: Eine gute Mappe ist planbar. Sie entsteht nicht aus Zufall oder Perfektionismus, sondern aus klarem Vorgehen, ehrlicher Prozesssichtbarkeit und passender Dramaturgie. Dieser Leitfaden bündelt unsere Erfahrung aus hunderten Beratungen, zeigt typische Stolpersteine – und gibt dir neun konkrete Schritte, mit denen du deine Bewerbungsmappe erstellen kannst, die wirklich trägt.

 

Was Hochschulen wirklich sehen wollen (und was nicht)

Bevor wir in die neun Tipps gehen, ein Perspektivwechsel: Prüfer:innen blättern deine Mappe schnell. In dieser kurzen Zeit muss sichtbar werden:

  • Wofür du stehst. Eine Grundhaltung, ein wiederkehrendes Interesse (Menschen, Bewegung, Raum, Narrativ, Material).
  • Wie du denkst. Skizzen, Varianten, Umwege – nicht nur Endprodukte.
  • Wie du entscheidest. Warum wurde aus A nicht B? Warum diese Farbe, dieses Format, diese Komposition?
  • Wie du präsentierst. Klarheit, Lesbarkeit, Rhythmus. Eine Mappe ist ein Gespräch ohne dich – sie muss sprechen können.

Was nicht zieht: Pinterest-Kopien, „Fleißseiten“ ohne Idee, Layouts ohne Kontext, digitale Glätte ohne rotes Faden. Denke an deine Mappe wie an einen Kurzfilm: Es braucht einen Einstieg, eine Entwicklung, eine Auflösung – und Schnitte, die Sinn ergeben.

Mehr dazu: Stories & Inspiration

 

Bewerbungsmappe erstellen – 9 Tipps, die in der Praxis gewinnen

1) Starte mit einer Frage, nicht mit einer Technik

„Aquarell oder Procreate?“ ist sekundär. Formuliere stattdessen eine Leitfrage: Was will ich untersuchen? (z. B. „Wie erzählt Licht eine Stimmung?“, „Wie verändert Bewegung eine Figur?“). Diese Frage erzeugt automatisch relevante Arbeiten – und verhindert die „Sammelmappe“.

2) Baue Projekte, keine Einzelblätter

Strukturiere in 2–4 Projekte statt in Stil-Schubladen. Jedes Projekt erhält: Kontext (ein Absatz), Prozess (Skizzen, Varianten), Ergebnis (1–2 starke Tafeln) und kurze Reflexion. So versteht die Jury dein Denken – nicht nur deine Motorik.

3) Zeige Zwischenschritte sichtbar und mutig

Fehlende Zwischenschritte sind das häufigste Ablehnungsargument. Dokumentiere Entscheidungen: Mini-Scribbles, typografische Tests, Farbpaletten, Kompositionsvarianten – datiert, knapp beschriftet. Zwei gute Prozessseiten sind stärker als zehn „fertige“ ohne Weg.

4) Kuratiere hart – weniger, dafür lesbar

Eine Mappe ist kein Archiv. Streiche Wiederholungen, die nichts Neues erzählen. Halte Weißraum aus; er ist kein Verschenken, sondern Lesepause. Prüfe die Dramaturgie: Führt Seite A logisch zu B?

5) Nutze dein Skizzenbuch als zweites Gehirn

Nimm 2–4 Doppelseiten roh hinein. Nicht „aufhübschen“ – echt lassen. Skizzenbücher zeigen Beobachtung, Tempo, Spontanität und sind oft der Moment, in dem Kommissionen „dein Gesicht“ erkennen.

6) Variiere Material & Format – aber bleibe du

Mixe Handzeichnung, Collage, Foto, digital – jedoch immer mit deiner Handschrift. Materialwechsel darf nicht wie Zufall wirken, sondern wie Antwort auf die jeweilige Aufgabe.

7) Schreibe kurze, präzise Bildtexte

Ein bis zwei Sätze genügen: „Ziel“, „Maßnahme“, „Ergebnis“. Keine Romanformulierungen; Schlagworte reichen. Gute Bildtexte sind die Untertitel deines Films.

8) Teste die 5-Minuten-Präsentation

Gib Freund:innen fünf Minuten, deine Mappe zu „screenen“. Können sie den Kern jedes Projekts wiedergeben? Wenn nicht, verknappe, ordne neu, formuliere klarer.

9) Übe für die Eignungsprüfung wie für einen Sprint

Simuliere Zeitdruck: 60–120 Minuten, begrenztes Material, klares Thema. Trainiere Mindmaps (2 Min.), 12 Mini-Scribbles (8 Min.), 3 Varianten (10 Min.), 1 Entscheidung (30–60 Min.). Wer den Ablauf verinnerlicht, bleibt in der Prüfung handlungsfähig.

 

 

Typische Sorgen – und was wirklich hilft

„Bin ich gut genug?“
Diese Frage ist normal – aber selten hilfreich. Du musst nicht „perfekt“ sein. Du musst erkennbar sein. Prüfer:innen verzeihen unsaubere Linien, nicht aber fehlende Haltung. Wer ehrlich zeigt, wie er oder sie denkt, wirkt stärker als jede Hochglanzkopie.

„Meine Mappe ist chaotisch.“
Chaos ist oft Strukturmangel. Baue die Reihenfolge wie einen Bogen: Einstieg (stark, aber zugänglich) → Kern (Prozess + Variante) → Finale (prägnant). Nimm eine Ankerseite pro Projekt, zu der alles andere in Beziehung steht.

„Ich habe Angst vor dem weißen Blatt.“
Führe Warm-ups ein: 10 Gestenzeichnungen (je 60 Sekunden), 1 Farbklima in 5 Tönen, 6 Kompositionsminiaturen. Ziel ist nicht Schönheit, sondern Bewegung. Bewegung schlägt Blockade.

„Was, wenn ich nicht bestehe?“
Scheitern ist möglich – aber sehr oft das Resultat mangelnder Kuration und Prozesssichtbarkeit, nicht mangelnder Begabung. In unseren Kursen haben Bewerber:innen in den letzten Jahren eine Erfolgsquote von 99 % erreicht, weil wir genau diese beiden Hebel trainieren: erzählerische Struktur und sichtbare Entscheidungen.

 

 Warum unser Mappenkurs deine Chancen erhöht

Ein Mappenkurs Akademie Ruhr ist kein „Zeichenunterricht“, sondern ein System aus Analyse, Kuration, Üben und kluger Psychologie. Wir holen dich dort ab, wo du stehst, und bauen gemeinsam den Weg von der Idee zur präsenten Mappe – inklusive Prüfungssimulation.

So arbeiten wir mit dir:

  • Diagnose & Zielbild: Wo ist dein Kern? Welche Studiengänge passen? Welche Projekte erzählen dich am besten?
  • Narrativ & Kuration: Wir ordnen deine Arbeiten projektweise und definieren pro Projekt Kontext – Prozess – Ergebnis – Reflexion.
  • Prozess-Training: Varianten entwickeln, Entscheidungen begründen, Skizzenbuch nutzen, Bildtexte schreiben.
  • Prüfungssprint: Aufgaben unter Echtzeitbedingungen, 5-Min.-Pitch je Projekt, Umgang mit Gegenfragen.
  • Präsentation & Export: Saubere Scans/Fotos, konsistente Dateinamen, ruhige Typografie, Weißraum – professionell und lesbar.

Testimonial (aus der Beratung):

„Ich hatte viel Material, aber alles nebeneinander. Im Kurs haben wir drei Projekte gebaut – jedes mit Frage, Prozess und Entscheidung. Die Jury meinte: ‚Wir sehen, wie du denkst.‘ Ich wurde angenommen.“
Mira, Kommunikationsdesign (Aufnahme 2024)


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Die 9 Tipps in Aktion – ein Mini-Case aus dem Kurs

Ausgangslage: Leon wollte Produktdesign studieren. Seine Mappe bestand aus Renderings und einem lose geführten Skizzenbuch. Eindrucksvoll – aber austauschbar.

Vorgehen im Kurs:

  1. Leitfrage definieren: „Wie lässt sich Greifen mit einer Hand ergonomisch verbessern?“
  2. Projektbau: Kontext (Recherche), Prozess (Skizzen/Griffe/Prototyp aus Schaum), Ergebnis (Fotodoku + Explosionsskizze), Reflexion (Nächste Schritte).
  3. Kuration: Zwei weitere Projekte – „Material als Widerstand“ (Biegeproben, Bruchkanten) und „Bewegung zeichnen“ (Gestenfolgen).
  4. Prüfungssprint: 90 Minuten „Verbessere ein Küchenobjekt“. Leon lieferte drei Varianten, begründete klar – und blieb gelassen.

Resultat: Einladung, Zusage, und die Rückmeldung: „Ihre Prozessseiten haben uns überzeugt.“

 

Psychologie der Mappe – Haltung

Die größte Hürde ist selten die Linie, sondern die Stimme im Kopf: „Das reicht nie.“ Wir kontern mit kleinen, machbaren Schritten:

  • Ritualisiere statt heroisiere. 20 Minuten täglich sind mehr wert als „ein Inspirationswochenende“.
  • Entkoppel dein Selbstwertgefühl vom Ergebnis. Du bist mehr als eine Seite.
  • Ersetze Vergleiche mit Messpunkten. Heute eine Variante mehr als gestern.
  • Dokumentiere Fortschritt. Fotos vom Tisch, datierte Notizen – sehen, dass du arbeitest, stabilisiert.

Diese Haltung sieht man in der Mappe: Sie wirkt ruhig, entscheidungsfreudig, eigenständig.

 

Häufige Fehler – kurz, klar, vermeidbar

  • Nur Endprodukte. Ohne Weg keine Persönlichkeit.
  • Pinterest-Ästhetik. Schön, aber nicht du.
  • Überladung. Jede Seite will alles – und kann nichts erzählen.
  • Unklare Reihenfolge. Die Jury sucht sich den Sinn zusammen (schlecht).
  • Uneinheitliche Digitalisierung. Farbstiche, Perspektivenfehler, Schatten – lenken ab.

 

Tagesablauf im Kurs – so läuft eine Session

Ein Blick in eine typische Kurs-Session (Akademie Ruhr):

  1. Check-in – Was war seit letzter Woche? 1 Satz pro Person, 1 Seite zeigen.
  2. Input – Mini-Thema (z. B. „Weißraum wirkt“), Beispiele aus realen Mappen.
  3. Arbeitsblock– Individuelle Arbeit an Projekten, Dozent:in rotiert für Feedback.
  4. Pitch– Jede Person erklärt eine Seite in 60 Sekunden (Trainingskern!).
  5. To-dosKonkrete nächste Schritte, kein Bullshit-Bingo.

So wächst deine Mappe organisch statt hektisch; du lernst, zu fokussieren und in Zeit zu entscheiden.

 

Kurz & konkret – deine 9 Tipps als Merkkarte

  1. Frage definieren.
  2. Projekte bauen.
  3. Prozess zeigen.
  4. Hart kuratieren.
  5. Skizzenbuch ernst nehmen.
  6. Material gezielt variieren.
  7. Bildtexte schreiben.
  8. 5-Minuten-Test machen.
  9. Sprint für die Prüfung üben.

 

FAQ – die meistgestellten Fragen aus der Beratung

Wie viele Arbeiten sollen rein?
Orientiere dich an der Zielhochschule. Erfahrungswert: 20–30 Arbeiten verteilt auf 4–6 Projekte + Skizzenbuchauszüge. Qualität > Quantität.

Soll ich digitale Arbeiten zeigen?
Ja, aber begründet. Digital ist ein Werkzeug, kein Stil. Kombiniere mit Handzeichnung/Foto/Collage – wenn es dem Projekt dient.

Wie wichtig sind Texte?
Sehr – knapp. Ziel–Maßnahme–Ergebnis. Ein Satz pro Bild reicht.

Was, wenn mir nichts einfällt?
Mach Mini-Aufgaben: 12 Thumbnails zu einem Wort (3 Min.), 5 Farbstimmungen zu einer Erinnerung (10 Min.). Ideen entstehen im Tun.

Wie sichere ich mich zeitlich ab?
Plan rückwärts: Frist minus 4 Wochen = Kuration & Präsentation, minus 8 Wochen = Produktion, minus 12 Wochen = Recherche & Skizzen.

 

Schluss – Der Unterschied, der den Unterschied macht

Eine starke Bewerbungsmappe ist keine Magie. Sie ist das Ergebnis aus klaren Fragen, sichtbaren Entscheidungen und mutiger Kuration. Wenn du beginnst, wie eine Kommission zu denken – Was sehe ich in 5 Minuten? –, ordnest du automatisch besser. Wenn du täglich klein, aber ehrlich arbeitest, wächst aus losen Blättern eine Geschichte, die dich trägt. Und wenn du dir professionelle Unterstützung holst, beschleunigst du diesen Prozess enorm.

Im Mappenkurs Akademie Ruhr arbeiten wir genau so. Wir haben in den letzten Jahren erlebt, wie aus Unsicherheit Aufnahmezusagen wurden – so konstant, dass 99 % unserer Teilnehmer:innen ihre Studienplätze erhielten. Nicht, weil wir zaubern. Sondern weil wir gemeinsam das sichtbar machen, was in dir bereits da ist.

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Bilder: Akademie Ruhr

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